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Buchstaben fürs Kraftwerk-Dach

Weil auf den Theaterbühnen geprobt wird, ist die Installation gar nicht so einfach.

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© Sven Ellger

Von Nora Domschke

Langsam hebt der Kran die riesigen Lettern in die Höhe. Nach eineinhalb Stunden ist der Schriftzug „Theater Junge Generation“ zu lesen, wenig später folgen die Wortteile für die „Staatsoperette“. Nun ist der Hinweis auf die beiden Theaterspielstätten im Kraftwerk Mitte auch von der Könneritzstraße aus zu sehen.

Den Auftrag, die LED-Buchstaben auf dem Dach des einstigen Industriegebäudes zu installieren, haben Rüdiger Wolf und sein Sohn Bernhard schon im vergangenen Jahr bekommen. Seit 2008 ist die Dresdner Familie mit ihrem Unternehmen Werbeplan im Geschäft, hat unter anderem Leucht- und Außenwerbung für Enso, Drewag und die Altmark-Galerie gestaltet. Im Oktober 2016 kam die Anfrage der städtischen Tochtergesellschaft Kommunale Immobilien Dresden, die eigens für die Sanierung des Kraftwerks und des Kulturpalastes gegründet wurde. „Zuerst ging es nur um die Plakatwerbung für die Kraftwerk-Mieter wie das Heinrich-Schütz-Konservatorium und Neonworx“, erklärt Rüdiger Wolf.

Dafür hat der Bauingenieur und Designer spezielle Halterungen an den Außenmauern der Kraftwerksgebäude montiert. Über Schienen können die riesigen Banner mit einer Kurbel heruntergezogen und problemlos ausgetauscht werden. 16 dieser sogenannten Plakatwechsler gibt es im Kraftwerk. Ein System, das in Dresden auf großes Interesse stößt: Mittlerweile hat Wolf schon Anfragen von anderen Unternehmen und auch von der Hochschule für Bildende Künste, die mit diesen Bannern werben wollen.

Die Installation der Leuchtbuchstaben auf dem Anbau an der ehemaligen Maschinenhalle ist nun eine ganz neue Herausforderung. Sie passiert nämlich während des Spielbetriebs auf den Theaterbühnen. „Da können wir nicht einfach hämmern und bohren“, sagt Wolf. Bereits im Mai haben er und seine Mitarbeiter die Theaternamen am Bühnenturm des Gebäudes montiert. Sie sind vom Wettiner Platz aus zu sehen. „Damals gab es Ärger mit den Sängern, weil sie nicht proben konnten.“ Dieses Mal seien die Absprachen besser. Nach wenigen Stunden sind die Schriftzüge fertig installiert – nun werden die weißen, 1,25 Meter hohen Acrylglasbuchstaben in jeder Nacht über dem Kraftwerk leuchten.