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Bürgermeister Görke will private Hexenfeuer nicht verbieten

Ein Kottmar-Einwohner beschwerte sich über zu viel Qualm am letzten April-Abend. Nur auf öffentliche Feste setzen will die Gemeinde aber nicht.

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© Matthias Weber

Von Romy Altmann-Kühr

Kottmar. Es ist noch viel schlimmer gewesen, als in den Vorjahren. Die ganze Gegend sei verqualmt gewesen, man habe als Nachbar nicht vor die Tür treten können. So beschreibt ein Anwohner der Jahnstraße in Eibau den Abend des 30. April dieses Jahres.

Wie viele Menschen in der Region hatte ein Bewohner in der Nachbarschaft auf seinem Grundstück ein sogenanntes Hexenfeuer angezündet. Der Mann, der sich jetzt im Gemeinderat darüber beschwerte, bezweifelt angesichts der starken Rauchentwicklung, dass dort wirklich nur trockenes Holz verbrannt wurde. Allgemein beobachtet der Eibauer, dass die Sache mit der Feuerei überhand nehme. „Es kann nicht sein, dass solche Hexenfeuer innerhalb des Ortes erlaubt werden“, beklagte er. Er fordert, dass für die Traditionsfeuer in bewohnten Gebieten keine Genehmigung mehr von der Gemeinde erteilt wird.

Ein solches Verbot will Kottmar-Bürgermeister Michael Görke (parteilos) aber nicht aussprechen. „Wir wollen Traditionen fortführen, das gehört zum Dorfleben dazu. Einmal im Jahr muss man das aushalten.“ Er sei froh, wenn Nachbarn gemütlich zusammensitzen, anstatt über Anwälte miteinander zu kommunizieren. Denn auch solche Fälle gebe es durchaus. „Ich bin ein Befürworter der Hexenfeuer. Wir können doch nicht alles verbieten“, so Görke.

Der Bürgermeister stellt aber auch klar, dass die privaten Feuer stichprobenartig kontrolliert werden. Überprüft wird bei einer Kontrolle, ob das Feuer angemeldet ist und sich die Verantwortlichen an die Vorschriften halten. Denn, was die Traditionsfeuer anbetrifft, ist genau geregelt, was verbrannt werden darf. Außerdem muss genügend Abstand zu Häusern und Bäumen eingehalten und Löschwasser bereitgehalten werden. Aber natürlich könnten Gemeindemitarbeiter und Feuerwehrkameraden angesichts der großen Anzahl nicht überall persönlich prüfen. 86 angemeldete Feuer hat es dieses Jahr zum Hexenbrennen allein in Eibau gegeben, schildert Görke. Hinzu kamen etwa 70 in Obercunnersdorf, dazu noch zentrale Feuer, die von Vereinen organisiert wurden.

Auch diese öffentlichen Feuer seien in diesem Jahr wieder gut besucht gewesen, stellte Bürgermeister Görke fest, der sich auch selbst bei einigen der Veranstaltungen sehen ließ.