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Bundesanwalt bestätigt Razzia in Dresden

Ein angeblich verlorener Reisepass war Ursache für einen Polizeieinsatz im Szeneviertel Neustadt.

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Von Ulrich Wolf

Dresden/Karlsruhe. Die Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe hat die Hausdurchsuchung vom vergangenen Donnerstag im Dresdner Szeneviertel Neustadt bestätigt. Beweismaterial sei sichergestellt worden, sagte ein Behördensprecher am Freitag. Er wies Gerüchte zurück, nach denen bei der Razzia die Polizeispezialeinheit GSG 9 eingesetzt worden sei. Weitere Details nannte der Sprecher aus „ermittlungstaktischen Gründen“ nicht.

Am Donnerstagmorgen war die Wohnung des Dresdners Max B. durchsucht worden. Sein Reisepass lag in dem Wohnmobil in Eisenach, in dem die vermeintlichen Rechtsterroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt am 4. November tot aufgefunden worden waren. Zudem soll das Neonazitrio das Dokument von Max B. für den Untervermietungsvertrag jener Zwickauer Wohnung benutzt haben, die ebenfalls am 4. November in die Luft geflogen war. Nach Angaben der Nachbarn von Max B. war die Polizei bereits drei Tage nach den Explosionen in Eisenach und in Zwickau im Haus und habe den Dresdner verhört.

Anders als bei den bisher inhaftierten Personen Holger G., André E. und Beate Zschäpe sowie weiterer mutmaßlicher Helfer der Zwickauer Terrorzelle ist eine Verbindung des Dresdners in die Neonazi-Szene nicht bekannt. Max B. arbeitet als Steinmetz und ist zweifacher Vater. Dem Magazin „Spiegel“ hatte er gesagt, er habe seinen Pass verloren und könne sich nicht erklären, wie dieser in die Hände des Trios gelangt sei.