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Bus- und Bahnfahren wird bald teurer

Vor allem Tageskarten kosten künftig im Verkehrsverbund Oberlausitz mehr. Es gibt aber auch neue Angebote.

Von Tilo Berger
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Wer in diese Görlitzer Straßenbahn einsteigt, zahlt derzeit 1,50 Euro für eine Fahrt. Ab August 2019 sind es zehn Cent mehr.
Wer in diese Görlitzer Straßenbahn einsteigt, zahlt derzeit 1,50 Euro für eine Fahrt. Ab August 2019 sind es zehn Cent mehr. © Pawel Sosnowski

Bahn- und Busfahrer im Gebiet des Verkehrsverbundes Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon) müssen ab 1. August 2019 tiefer in die Tasche greifen. Die Zvon-Verbandsversammlung beschloss am Dienstag in Bautzen neue Preise für den Nahverkehr. Als Gründe wurden vor allem saftig gestiegene Spritkosten, höhere Ausgaben für das Personal und teurere Ersatzteile für Busse genannt.

Im Durchschnitt steigen die Fahrtkosten um 4,05 Prozent. Zum Zvon-Gebiet gehören der gesamte Landkreis Görlitz sowie der Altkreis Bautzen in seinen Umrissen vor der Kreisreform 2008. Aber auch Busfahrten zwischen Bautzen und Kamenz oder Hoyerswerda können nach dem Zvon-Tarif bezahlt werden, obwohl die Städte im benachbarten Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) liegen.

Am deutlichsten steigen die Preise für Tageskarten. Diese waren bei der letzten Preisrunde im August 2017 unangetastet geblieben. Ab August 2019 soll zum Beispiel eine Tageskarte für das Zvon-Gebiet 13,50 Euro kosten, jetzt sind es zwölf Euro. Fahren zwei Personen zusammen, kostet das wie bisher 22 Euro. Drei Reisende bezahlen künftig 24,50 statt 24 Euro, vier Reisende 27 statt 25 Euro, fünf Reisende 29,50 statt 26 Euro. Eine Einzelfahrt im Stadtverkehr kostet ab August 1,60 Euro, zehn Cent mehr als jetzt. Am größten fällt der Preissprung bei den Euro-Neisse-Tickets aus: Kann ein Einzelreisender derzeit noch für dreizehn Euro durch den ganzen Zvon sowie die grenznahen Gebiete Polens und Tschechiens fahren, muss er dafür ab nächstem August 16 Euro löhnen. Auch die Euro-Neisse-Tickets für zwei bis fünf Reisende werden teurer.

Neu ist, dass mit einer Tageskarte oder einem Euro-Neisse-Ticket künftig bis zu zwei Kinder unter 15 Jahren kostenlos mitfahren können. Neu ist auch eine preisgünstige Partnerkarte zu Seniorentickets. Das Angebot soll mehr ältere Paare in Busse und Bahnen locken.

Der Bahnübergang und die Bushaltestelle in Horka an der Strecke nach Niesky
Der Bahnübergang und die Bushaltestelle in Horka an der Strecke nach Niesky © André Schulze

Keine Preissteigerungen gibt es bei Handy-Tickets. Einige werden sogar günstiger. Kostet jetzt eine Monatskarte für den Stadtverkehr per Handy-Ticket 40 Euro, sind es dann 37,72 Euro.

Im Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) ändern sich die Preise frühestens am 1. August 2020. Hier gab es am 1. August dieses Jahres die letzte Preisrunde.

Schon ab diesem Sonntag erhöht die Länderbahn einige Fahrpreise für ihre Spezialangebote. Auf diese Preise haben der Verkehrsverbünde keinen Einfluss. Die Länderbahn bedient mit ihren Trilex-Triebwagen die Bahnstrecken Dresden–Görlitz, Dresden–Zittau–Liberec sowie Liberec–Zittau–Seifhennersdorf.

Die beliebten Katzensprung-Tickets im Trilex kosten ab Sonntag einen Euro mehr – zum Beispiel künftig 16 statt 15 Euro für alle Züge zwischen Dresden und Bautzen, elf statt zehn Euro für alle Züge zwischen Dresden und Bischofswerda. Ein Trilex-Tagesticket, das sich beispielsweise für Fahrten zwischen Dresden und Görlitz bzw. Zittau empfiehlt, kostet künftig für eine Person 23 statt 21 Euro. Fahren zwei Personen zusammen, kostet das wie bisher 30 Euro. Auch die Tagesticket-Preise für drei, vier und fünf gemeinsam Reisende bleiben mit 37, 44 und 51 Euro gleich.

Ab sofort ist das neue Zvon-Fahrplanbuch in allen Servicestellen der Verkehrsunternehmen sowie in den Verkaufsstellen erhältlich. Es kostet 1,50 Euro und enthält alle Bus- und Zugfahrpläne im Zvon-Gebiet.