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Cáceres statt Columbus

In der Nacht zum Freitag haben Aktivisten ein Straßenschild in Löbtau überklebt. Für kurze Zeit erinnert die Columbusstraße jetzt an die ermordete Kämpferin für Menschenrechte aus Honduras.

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© Antikoloniale Aktion

Am Freitag haben Anwohner der Columbusstraße nicht schlecht gestaunt beim Blick vor die Tür. An der Ecke zur Wernerstraße hatten Aktivisten das Schild der Columbusstraße überklebt. Nun stand dort „Berta Cáceres“.

Auch weitere Schilder der Straße wurden mit blauer Folie samt weißer Schrift überklebt. Ebenso die weiße Hinweistafel, die über den eigentlichen Namensgeber Christoph Columbus informiert, hat ein neues Etikett bekommen.

Zu der nicht genehmigten Aktion bekannte sich die Gruppe Antikoloniale Aktion. In ihrer Presseinformation informieren die Aktivisten darüber. Demnach wollen sie an die Umwelt- und Menschenrechtsaktivistin Berta Isabel Cáceres Flores erinnern, die am 3. März 2016 in ihrem Haus ermordet wurde.

Sie hat sich für die Rechte der indigenen Bevölkerung in ihrer Heimat Honduras eingesetzt. Gezielt haben sich die Aktivisten die Columbusstraße ausgesucht. So habe die Ermordung und Versklavung der indigenen Bevölkerung mit der Seefahrt von Columbus von Europa nach Amerika begonnen.

Lange werden die Schilder nicht hängenbleiben. Vorschläge für neue Straßennamen kommen sonst direkt aus dem jeweiligen Stadtteil. Dabei muss gewährleistet sein, dass der Name zum Umfeld passt oder einer Person gilt, die in Dresden gelebt und gewirkt hat, teilt das Presseamt mit.

Im Fall der Straße Berta Cáceres, wolle das Straßen- und Tiefbauamt die Schilder wieder entfernen. Die Initiatoren können sich mit ihrem Vorschlag an die Stadt wenden und diesen prüfen lassen. (SZ/acs)