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So wurde Horst Kretzschmar Chef aller Polizisten in Sachsen

Horst Kretzschmar war nur zweieinhalb Jahre Leiter der Dresdner Polizeidirektion – er hinterlässt jedoch Spuren.

Von Alexander Schneider
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Horst Kretzschmar (r) mit Sachsens Innenminister Roland Wöller (M) am Fundort einer Fliegerbombe in Dresden-Löbtau.
Horst Kretzschmar (r) mit Sachsens Innenminister Roland Wöller (M) am Fundort einer Fliegerbombe in Dresden-Löbtau. © SZ-Archiv/Ronald Bonß

Für einen, der 2014 als Präsident der sächsischen Bereitschaftspolizei die letzte Karrierestufe erreicht zu haben glaubte, ist Horst Kretzschmar ungewöhnlich erfolgreich. Im April 2016 musste er überraschend als Dresdens Polizeichef einspringen, weil sein avisierter Vorgänger sein Alkoholproblem nicht länger verstecken konnte. Und nun hat das Kabinett den 59-Jährigen als Sachsens obersten Polizisten bestätigt. Ab Januar löst Kretzschmar Jürgen Georgie als Landespolizeipräsident ab.

Der ehemalige Ringer hat einige brisante Aufgaben gemeistert. Er stand zwölf Jahre an der Spitze des Spezialeinsatzkommandos (SEK), das er aufgebaut hatte. Immer wieder leitete Kretzschmar Großeinsätze vor Ort – von der Geiselnahme im Gefängnis bis zu Krawallen bei der Bunten Republik Neustadt oder am 13. Februar. Dabei fiel er durch seine ruhige, aber konsequente Art auf, als jemand, der sich auch zu seinen Beamten an der Frontlinie stellt.

Es wird künftig noch wichtiger, die Arbeit der Polizei öffentlich darzustellen, sagt Kretzschmar. Es ist einer der wenigen Sätze, die erahnen lassen, was er sich als LPP, als Landespolizeipräsident, vorgenommen hat. Zunächst jedoch möchte er sich in seine neue Aufgabe einarbeiten.