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Ausstieg aus der Braunkohle: Chemnitzer Kraftwerk ist stillgelegt

Das Kraftwerk Chemnitz-Nord gilt als größte CO2-Schleuder der Region. Nun sind seine Tage gezählt - früher als geplant.

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Eine Abgasfahne steigt aus dem 302 Meter hohen Schornstein des Heizkraftwerkes Chemnitz-Nord. Am Donnerstag wird das Braunkohlekraftwerk nach einer letzten Frühschicht stillgelegt. Dann versiegt auch der Rauch aus Sachsens höchstem Bauwerk.
Eine Abgasfahne steigt aus dem 302 Meter hohen Schornstein des Heizkraftwerkes Chemnitz-Nord. Am Donnerstag wird das Braunkohlekraftwerk nach einer letzten Frühschicht stillgelegt. Dann versiegt auch der Rauch aus Sachsens höchstem Bauwerk. © Hendrik Schmidt/dpa

Chemnitz. Der Chemnitzer Energieversorger Eins zieht der Braunkohle den Stecker. Am Donnerstag, 10.30 Uhr, wird die Frühschicht das Kraftwerk Chemnitz-Nord herunterfahren. Das Ereignis konnte man in einem Livestream verfolgen:

Es hat bisher Haushalte und Unternehmen mit Wärme und Strom aus Braunkohle versorgt und gilt als größte CO2-Schleuder in der Region. Die beiden Blöcke werden durch gasbetriebene Motorenkraftwerke ersetzt. Dadurch wird laut Eins der Ausstoß von klimaschädlichem CO2 um 60 Prozent reduziert. Das Unternehmen investiert nach früheren Angaben rund 400 Millionen Euro in den Umbau der Energieversorgung, davon entfallen etwa 220 Millionen Euro auf neue Anlagen zur Energieerzeugung.

Die letzte Lieferung von rund 2.500 Tonnen Kohle aus dem Raum Leipzig war Ende Dezember per Zug eingetroffen. Mit der Abschaltung des Kraftwerks steigt Eins früher aus der Kohle aus als ursprünglich geplant. Anfangs sollte zunächst nur einer der beiden Blöcke vom Netz gehen, der andere bis Ende 2029 laufen.

Das Kraftwerk hat bisher knapp eine Million Tonnen CO2 pro Jahr durch seinen weithin sichtbaren Schlot in die Luft geblasen. Die gut 300 Meter hohe Esse wurde vom Künstler Daniel Buren farbenfroh gestaltet und gilt als Kunstwerk. (dpa)