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Großeinsatz wegen Chemikalien in Chemnitz beendet - Evakuierung aufgehoben

Polizei und Feuerwehr haben am Donnerstag und Freitag eine Wohnung in Chemnitz geräumt, in der mehrere explosive Chemikalien gelagert wurden. 32 Anwohner mussten dafür evakuiert werden. Am Vormittag konnten sie zurück.

Von Erik-Holm Langhof
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Aus einer Wohnung in Chemnitz-Kaßberg müssen explosive Chemikalien beräumt werden. Die Feuerwehr hat vor Ort ein Dekontaminationsplatz eingerichtet.
Aus einer Wohnung in Chemnitz-Kaßberg müssen explosive Chemikalien beräumt werden. Die Feuerwehr hat vor Ort ein Dekontaminationsplatz eingerichtet. © Harry Härtel

Chemnitz. Die Evakuierung mehrerer Bewohner aus Wohnhäusern in der Andréstraße in Chemnitz wegen mehrerer explosionsgefährlicher Chemikalien-Gemische ist am Freitagmorgen aufgehoben worden. Das teilt ein Polizeisprecher am Freitagmorgen mit.

Demnach sei der Polizei- und Feuerwehreinsatz zur Räumung der Wohnung eines toten Mannes über die Nacht und am Morgen fortgesetzt worden.

"Nachdem am Donnerstagabend in Verstecken gefundene Chemikalien-Gemische im rückwärtigen Bereich des Mehrfamilienhauses kontrolliert zur Sprengung gebracht wurden, konnten Einsatzkräfte die Beräumung der Wohnung weiter vorantreiben. Dabei wurden in einem der Räume nochmals rund fünf Kilogramm einer explosionsgefährlichen Substanz aufgefunden", so der Polizeisprecher.

Bei der Substanz handele sich um explosives Ammoniumnitrat. Noch in der Nacht zu Freitag haben die Sprengstoff-Experten des Landeskriminalamtes entschieden, die Substanzen abzutransportieren und auf das Gelände der sächsischen Bereitschaftspolizei in Chemnitz-Hilbersdorf zu bringen.

Bis zum Freitagmorgen seien die Wohnung und der Dachboden vollständig ausgeräumt worden, am Freitag folgten der Keller. "Dabei konnten weder auf dem Dachboden, noch im Keller weitere Stoffe und Substanzen gefunden werden, die weiteres Gefahrenpotential darstellen", teilt der Polizeisprecher mit.

Die betreffenden 31 Mieter können somit zurück in ihre Wohnungen. Der gemeinsame Einsatz von Polizei und Feuerwehr sei beendet.

Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei: In einer Wohnung werden mehrere explosive Chemikalien gefunden. Die Einsatzkräfte räumten den Bereich am Donnerstag großräumig.
Großeinsatz von Feuerwehr und Polizei: In einer Wohnung werden mehrere explosive Chemikalien gefunden. Die Einsatzkräfte räumten den Bereich am Donnerstag großräumig. © Harry Härtel

Insgesamt 32 Menschen wurden am Donnerstag vorübergehend etwa bei Bekannten oder Verwandten untergebracht. Neben dem von dem Einsatz betroffenen Wohnhaus mussten dem Sprecher zufolge auch die beiden angrenzenden Mehrfamilienhäuser geräumt werden.

Schon vor rund vier Wochen hatte es eine Evakuierung auf dem Kaßberg gegeben. Der 70 Jahre alte Bewohner war Mitte November tot in der Wohnung gefunden worden. Warum er die Chemikalien hortete, sei unklar, erklärte ein Polizeisprecher. "Das wird wohl ein Geheimnis bleiben, das er mit ins Grab genommen hat." Er sei der Polizei vorher nicht deswegen auffällig geworden. (mit dpa)