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Chemnitzer Lokführer drohen mit Streik

Im Chemnitzer Nahverkehr steht ein Streik bevor. Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der City-Bahn Chemnitz kündigte die Lokführer- Gewerkschaft GDL an, „in Kürze“ zum Arbeitskampf aufzurufen.

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Chemnitz/Frankfurt - Der genaue Termin des Streiks werde erst kurzfristig bekanntgegeben, da ansonsten etwa durch die Einrichtung von Ersatzverkehr „die Wirkung verpufft“, sagte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am Freitag in Frankfurt. Die Gewerkschaft fordert zur Angleichung an das Deutsche-Bahn-Niveau für die 50 Beschäftigten 30 Prozent mehr Lohn.

Die City-Bahn ist nach Angaben ihres Geschäftsführers Uwe Leonhardt allenfalls zu einem 15-Prozent-Plus für die 35 Lokführer und 15 Zugbegleiter bereit, gestaffelt bis 2013. Die Tarifverhandlungen waren am Mittwoch gescheitert. Die GDL gab an, dass sich die Arbeitgeber zwar bei Details wie der Zulage für Nachtarbeit bewegt hätten, nicht jedoch beim Entgelt.

Dem widersprach Leonhardt. Das von der Gewerkschaft abgelehnte Angebot entspreche einem Plus von zwölf Prozent auf der Entgelttabelle. Er verwies zugleich darauf, dass die bisher gezahlten Tarife identisch mit denen ihrer Muttergesellschaft Autobus GmbH Sachsen Regionalverkehr seien. Die GDL-Forderung bedeute Mehrausgaben von jährlich einer halben Million Euro, warnte Leonhardt. Die GDL verwies im Gegenzug auf für 2009 und 2010 erwartete Unternehmensgewinne von jeweils mehr als 1,5 Millionen Euro.

Zweiter Gesellschafter der City-Bahn ist die Chemnitzer Verkehrs- AG. Somit stehen hinter dem Unternehmen letztlich die Stadt Chemnitz, der Erzgebirgskreis und der Landkreis Zwickau. Bedient werden Zugstrecken von Chemnitz nach Burgstädt, Stollberg und Hainichen sowie von Stollberg über Glauchau nach Meerane. (dpa)