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Coronavirus: Weitere Deutsche ausgeflogen

20 deutsche Rückkehrer sollen am Sonntag in Berlin landen.

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Plakate am Flughafen Tegel weisen auf die Gefährdung durch den Coronavirus hin.
Plakate am Flughafen Tegel weisen auf die Gefährdung durch den Coronavirus hin. © dpa

Berlin. Berlin bereitet sich auf die Ankunft von etwa 20 Menschen aus der schwer vom Coronavirus betroffenen Millionenstadt Wuhan in China vor. "Die Bundesregierung hat entschieden, weitere Rückkehrerinnen und Rückkehrer aus Wuhan in Berlin landen zu lassen", sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Samstag. 

Die Rückkehrer sollen an diesem Sonntag mit einer Sondermaschine auf dem militärischen Teil des Flughafens Berlin-Tegel landen. Bereits vor einer Woche waren rund 100 deutsche Staatsbürger und Familienangehörige von ihnen mit einer Maschine der Bundeswehr nach Frankfurt/Main geflogen worden.

Die jetzigen Rückkehrer sind laut Auswärtigem Amt "einzelne Personen", die sich erst nach dem Rückholflug am vergangenen Samstag gemeldet oder es nicht rechtzeitig zum Flughafen geschafft hätten. Genauere Angaben zu den Rückkehrern gab es am Samstag zunächst nicht. Auch viele Details zu dem Rückholflug sind noch nicht bekannt. Am Donnerstag hatte der Spiegel gemeldet, dass die Deutschen möglicherweise mit einer Maschine mitfliegen, die eine größere Gruppe von britischen Staatsbürgern zurückholen soll.

Das britische Außenministerium hatte zuvor angekündigt, weitere Briten und deren Familienmitglieder mit einem Charter-Flug am Wochenende aus Wuhan auszufliegen. Eine Sprecherin bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur, dass dabei auch möglichst viele Bürger anderer europäischer Länder mitreisen sollen. Ob und wie viele Deutsche dabei sein werden, konnte sie nicht sagen. Der Flug soll in Wuhan in den frühen Morgenstunden (Ortszeit) am Sonntag starten.

Zwei Wochen im Krankenhaus

Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen und der Toten in China stieg bis Samstag erneut kräftig an. Die Zahl der Patienten, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, kletterte innerhalb eines Tages um 3399 auf 34 546. Das teilte die Gesundheitskommission in Peking mit. Außerhalb von Festland-China gibt es in mehr als zwei Dutzend Ländern über 270 weitere Fälle, davon 14 in Deutschland.

In Tegel werden die Rückkehrer laut Gesundheitsverwaltung von einem Amtsarzt in Empfang genommen. Sie sollen in einem Isolierbereich in den DRK-Kliniken im Stadtteil Köpenick am südöstlichen Stadtrand von Berlin untergebracht werden. Alle Passagiere würden auf das Coronavirus getestet. Mit einem Ergebnis wird für Montagmittag gerechnet.

Eine Kliniksprecherin betonte, dass die Rückkehrer vollkommen getrennt von der regulären Patientenbetreuung in einem Verwaltungsgebäude untergebracht würden. Das Krankenhaus in Köpenick verfügt über 525 Plätze und sichert vor allem die Akutversorgung in dem von Wasser und Wald geprägten Stadtteil.

Die Rückkehrer sollen nach den derzeitigen Plänen 14 Tage in dem Krankenhaus bleiben, untersucht und gegebenenfalls behandelt werden. Dafür ist die Stadt gut vorbereitet, sagte Kalayci. Die Abläufe in Berlin würden von der Senatsgesundheitsverwaltung koordiniert.

Zwölf Nachweise in Bayern

Abgeholt werden die Rückkehrer in Tegel von Mannschaftstransportwagen des Deutschen Roten Kreuzes. Ehrenamtliche Einsatzkräfte übernehmen laut Gesundheitsverwaltung die Betreuung.

Alle beteiligten Stellen seien im engen Austausch. Die Senatorin betonte: "Wir haben in Berlin ein hervorragendes und erfahrenes Gesundheitssystem, in dem der öffentliche Gesundheitsdienst eng mit den Kliniken zusammenarbeitet. Das kommt jetzt zum Einsatz."

Wegen der neuen Lungenkrankheit hatte die Bundeswehr bereits Anfang Februar Deutsche und ihre Angehörige mit einer Sondermaschine aus der stark vom Coronavirus betroffenen Stadt Wuhan zurückgeholt. Rund 120 Passagiere des Fluges sind seit ihrer Rückkehr in einer Kaserne im pfälzischen Germersheim in Quarantäne. Bei zwei Passagieren war das Virus festgestellt worden. Zwölf Virus-Nachweise in Bayern gehen auf eine chinesische Mitarbeiterin des bayerischen Autozulieferers Webasto zurück. (dpa)