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Das ist der neue Chef der Bombenentschärfer

Thomas Lange geht, André Mauermeister übernimmt. Dass der neue Leiter der sächsischen Kampfmittelbeseitiger selbst noch nie Bomben entschärft hat, ist kein Problem.

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© Innenministerium

Fabian Schröder

Dresden. Mit dem Abschied von Thomas Lange gibt es an der Spitze des sächsischen Kampfmittel-beseitigungsdienstes einen Personalwechsel. Ab 1. Januar wird André Mauermeister den Posten übernehmen, teilte am Donnerstag das Innenministerium mit. Der studierte Wirtschaftsingenieur kommt ursprünglich aus der Telekommunikations-branche. Mit Kampfmitteln sei der 35-Jährige den Angaben zufolge vor allem bei Bautätigkeiten im Zusammenhang mit dem Breitbandkabelnetzausbau in Kontakt gekommen.

Entschärft hat Mauermeister aber noch nie eine Bombe. Ist der Mann trotzdem geeignet für den höchsten Posten im Referat Kampfmittelbeseitigung? „Selbstverständlich ist er das“, erklärte Jürgen Scherf, Sprecher des sächsischen Polizeiverwaltungsamtes, gegenüber sz-online. „Herr Mauermeister hat für Entschärfungen schließlich Experten, also die Sprengmeister“, so Scherf. Der Job des neuen Chefs sei viel mehr die Organisation des gesamten Referats. Dazu würden haushalterische Aufgaben, Einsatzplanungen und im Bedarfsfall das Fällen kritischer Entscheidungen zählen. „Er ist als Ingenieur gewissermaßen unser Betriebsleiter“, resümiert Scherf.

Thomas Lange wurde am Donnerstag offiziell in der sogenannten Kampfmittelzerlegeeinrichtung (KMZE) in Zeithain verabschiedet. Der 66-Jährige hatte die 2002 in Betrieb genommene KMZE mit aufgebaut. Er war insgesamt 27 Jahre lang im Dienst der sächsischen Kampfmittelbeseitigung und seit 1987 deren Chef. Dass Lange als Leiter auch selbst entschärft habe, sei nicht selbstverständlich, sondern eine besondere Situation gewesen.

„Mit Thomas Lange verabschieden wir einen ganz besonderen Mitarbeiter in den Ruhestand“, würdigte Innenminister Markus Ulbig die Leistungen des auch in der Bevölkerung äußerst beliebten Lange. Mit Fingerspitzengefühl, Geduld, einem enormen Maß an Erfahrung und einem reichen Wissensschatz sei Lange ein „wahrer Held des Alltags“, so der Minister weiter. Für seine Leistungen wurde Lange 2005 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.