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Das letzte Grundstück ist verkauft

Im Gewerbegebiet Höckendorf tritt die Gemeinde ihre letzte Fläche ab. Was geplant ist.

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© Egbert Kamprath

Von Anja Ehrhartsmann

Klingenberg. Im Höckendorfer Gewerbegebiet, zwischen Telegärtner Gerätebau und Spezi Pack Karl Spethmann, liegt das letzte freie Grundstück, das noch der Gemeinde Klingenberg gehört. Nun wird die Fläche verkauft, wie der Gemeinderat auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen hat. Die Firma Willfried Mende möchte ihren Betrieb erweitern und braucht dazu einen neuen Standort, sagte Bürgermeister Torsten Schreckenbach (BfK). Am derzeitigen Firmensitz in Obercunnersdorf sei eine Erweiterung aus baurechtlichen Gründen nicht möglich gewesen, deshalb fiel die Entscheidung, ins Gewerbegebiet nach Höckendorf zu ziehen, so das Gemeindeoberhaupt.

Das Flurstück der Gemeinde ist fast 4 300 Quadratmeter groß und kann für gewerbliche Zwecke genutzt werden. Für die geplanten Erweiterungsabsichten wird außerdem das Nachbarflurstück benötigt, das im Privatbesitz ist. „Herr Mende hat sich mit dem Besitzer kurzgeschlossen und das Grundstück erworben“, informierte der Bürgermeister auf Nachfrage. Im Firmensitz, der dann nach Höckendorf verlegt werden soll, ist außerdem eine Wohnung geplant.

Das Gewerbegebiet, das in Höckendorf am Ortsausgang in Richtung der Staatsstraße S 190 liegt, hat die Altgemeinde Höckendorf 1992 ausgewiesen. Das Gebiet ist rund acht Hektar groß, davon sind sieben Hektar reine Baufläche. Zwölf Betriebe sind im Gewerbegebiet ansässig. Größtes Unternehmen ist Telegärtner Gerätebau, das sich außerdem auch als Erstes im Gewerbegebiet Höckendorf niedergelassen hat.

Bis auf kleine Flächen, die aber im Privatbesitz sind, sei das Gebiet nun nach 25 Jahren ausgelastet, so Torsten Schreckenbach. Der Kaufpreis des Grundstücks liegt bei 15 Euro pro Quadratmeter, insgesamt verlangt die Gemeinde rund 64 400 Euro. „Das ist der bisher übliche Marktpreis.“ Um die Fläche als Gewerbegebiet zu erschließen, seien zwar insgesamt höhere Kosten angefallen, die aber gefördert wurden. Torsten Schreckenbach: „Die Gemeinde hat deshalb die Möglichkeit, das günstiger zu verkaufen.“ Außerdem sei das Grundstück schon lange im Angebot gewesen.

Auf SZ-Nachfrage erklärt der Bürgermeister, dass auf der Fläche in Höckendorf ursprünglich die Ansiedlung von produzierendem Gewerbe gewünscht war, was deshalb besonders gefördert wurde. Wegen der rückläufigen Nachfrage wurden dann einzelne Parzellen von privat geführten Handwerksunternehmen gekauft. Insgesamt sei die Nachfrage nach Gewerbeflächen in den vergangenen Jahren immer wieder Thema gewesen. „Zum einen waren es Anfragen von außerhalb, aber auch betriebliche Erweiterungen“, so Schreckenbach. Klingenberg müsse sich nun in den kommenden Jahren Gedanken machen, wo und wie viel Gewerbeflächen die Gemeinde ausweisen wolle.