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Das neue Freitaler Bergbau-Gedächtnis

Die Bergbauausstellung auf Schloss Burgk ist wiedereröffnet worden – nach einer gründlichen Überarbeitung.

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© Thomas Morgenroth

Von Tobias Winzer

Freital. Wer war eigentlich Willi Agatz? Woher kommen die beiden Fördertürme, die das Freitaler Stadtbild in Burgk und Zauckerode prägen? Und was genau ist eigentlich der Wismut-Stolln? Diese und andere Fragen können sich Interessierte nun auf neue Art und Weise erschließen. Am Mittwoch wurde die Bergbauschauanlage auf Schloss Burgk nach einer gründlichen Überarbeitung wiedereröffnet.

„Es war an der Zeit, die Ausstellung fortzuschreiben“, sagte Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU). Die Schau war in den Wendezeiten in einem bis dahin als Kuhstall genutzten Seitenflügel der Schlossanlage aufgebaut und 1992 eröffnet worden. Der frühere Leiter des Gitterseer Bergbaubetriebes „Willi Agatz“, Lothar Rosenhahn, hatte damals mit Museumsdirektor Rolf Günther eine unbürokratische Vereinbarung geschlossen und Hunderte Relikte des Bergbaus nach Freital geschafft.

„Wir wollten damals alles erhalten, was wir erhalten konnten“, sagte Rosenhahn, der bei der Wiedereröffnung der Schau vor Ort war. Er erinnerte daran, dass in diesem Jahr der letzte Steinkohlebergbau in Deutschland schließen wird. In der Ausstellung auf Schloss Burgk sei 475 Jahre Bergbaugeschichte dokumentiert.

„Ein Denkmal für den Bergbau“

Vor allem die Erklärtafeln, die Anfang der 90er-Jahre mit Nadeldrucker und primitiver Computertechnik erstellt worden waren, mussten optisch überarbeitet werden. Außerdem fehlten die vergangenen 25 Jahre, in denen die Hinterlassenschaften des Uranbergbaus beseitigt und saniert worden sind, komplett. Deshalb erklärt nun zum Beispiel eine neue Schautafel, wie der Wismut-Stolln, der das Flutungswasser aus der ehemaligen Gitterseer Grube unter Freital hindurch Richtung Elbe leitet, funktioniert. Die Tafeln werden mit moderner LED-Technik bestrahlt. Die zwischen den Schautafeln platzierten Vitrinen wurden ebenfalls überarbeitet und ergänzt. Sie zeigen zahlreiche Exponate des Bergbaus im Döhlener Becken. „Wir hoffen, dass wir dem Bergbau mit der Ausstellung ein kleines Denkmal setzen können“, sagte Museumsmitarbeiterin Juliane Puls.

Der Bergbau-Nachfolgebetrieb Wismut, der für die Sanierung der Gitterseer Grube bis 2017 verantwortlich war, trägt ein Großteil der Kosten für die Neugestaltung und unterstützte die Stadt finanziell bei der LED-Ausstattung.