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Das Weinfest muss seine Qualität behalten

Johann Kehl ist für weitere drei Jahre Vorsitzender des Weinbauvereins. Dafür hat er vor allem eine Motivation.

Von Jens Hoyer
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Johann Kehl in seinem Weinberg in Döbeln. Er ist für drei weitere Jahre zum Vorsitzenden des Weinbauvereins gewählt worden. Vor allem das Weinfest im September liegt ihm am Herzen.
Johann Kehl in seinem Weinberg in Döbeln. Er ist für drei weitere Jahre zum Vorsitzenden des Weinbauvereins gewählt worden. Vor allem das Weinfest im September liegt ihm am Herzen. © Archiv/André Braun

Döbeln. Der Weinbauverein Döbeln und Umgebung hat seinen Vorstand neu gewählt. Vorsitzender bleibt Johann Kehl. Sein Stellvertreter ist Gunter Weber. Außerdem sind Jörg Nollau, Lothar Stemke und Joachim Preusch Mitglieder des Vorstands.

Kehl hatte eigentlich über einen Rückzug nachgedacht. Das er auch die nächsten drei Jahre Vorsitzender bleibt, hat vor allem einen Grund. „Das Weinfest ist nun mal mein Kind. Und ich möchte nicht, dass es einschläft oder dass die Qualität schlechter wird.“ 

Der Weinbauverein ist neben der Stadtverwaltung wesentlich an der Organisation beteiligt. Und Kehl möchte mehr Einfluss auf den wirtschaftlichen Teil des Festes haben. Ein neues Mitglied im Verein soll ihn bei der Organisation unterstützen.

 „Es wird immer schwieriger, Arbeitskräften zu finden und neue Händler zu akquirieren, um vielleicht auch mal andere Anbieter aufs Weinfest zu bekommen.“ Die Stadtverwaltung ist für die Organisation der Kultur zuständig. „Ohne die Stadt geht es nicht“, so Kehl.

Die Zahl der Mitglieder ist weiter steigend. „Wir haben 19 Mitglieder und wieder einige Neuzugänge“, sagte Kehl. Der Döbelner Weinbauverein ist jetzt auch Mitglied im Sächsischen Weinbauverband. 

„Dadurch kochen wir nicht nur im eigenen Saft, sondern bekommen interessante Informationen“, so Kehl. „Wir wollen uns um Rebrechte bemühen. Jedes Jahr werden 0,25 Hektar vergeben, für die man sich bewerben kann. Mit viel Fleiß könnten wir eine Weinbaugemeinschaft entwickeln.“

Neben dem Weinfest plant der Weinbauverein für dieses Jahr noch einige andere Aktionen. So ist wieder ein Rebschnittseminar vorgesehen, das immer auf großes Interesse gestoßen war. „Es soll auch um die Frage gehen, wie man aus kleinen Erntemengen etwas machen kann“, sagte Kehl. 

Auch eine Veranstaltung zur Schädlingsbekämpfung sei geplant – und die ist nicht nur für Hobbywinzer interessant. Am 10. Mai will der Verein zur ersten Jungweinprobe Sachsen/Saale-Unstrut in die Weinbörse in Coswig fahren. „Wir laden interessierte Weinfreunde ein, mitzufahren“, sagte Kehl.

Kehl selbst bewirtschaftet an den Klostergärten einen eigenen kleinen Weinberg mit der roten Weinsorte Regent. Das vorige Jahr war für den Hobbywinzer nicht gut gelaufen. „Ich hatte nur etwa den halben Ertrag. Die Trauben waren auch sehr hartschalig und deshalb habe ich experimentiert und zum ersten Mal einen Rosé-Wein gekeltert.“

Der Weinbauverein fährt am 10. Mai mit einem Bus zur Jungweinprobe nach Coswig. Der Eintritt beträgt 30 Euro für Mitglieder und 35 Euro für Nichtmitglieder. Geplant ist, nachmittags gegen 15 oder 16 Uhr loszufahren. Interessierte können sich unter Tel. 03431 701948 oder 0176 24240952 anmelden.