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Das Ziel im Visier

Der Schützenverein Roßwein stellt zum Tag der offenen Tür seine Arbeit vor. Mit dabei ist die älteste Schützin Sieglinde Kremer. Sie begann 1965 mit dem Sport.

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Jan Pätzold und hinten Hartmut Naumann nahmen beim Pokalschießen am Tag der offenen Tür des Schützenvereins Roßwein die elektronische Zielscheibe ins Visier.
Jan Pätzold und hinten Hartmut Naumann nahmen beim Pokalschießen am Tag der offenen Tür des Schützenvereins Roßwein die elektronische Zielscheibe ins Visier. © -Dietmar Thomas

Von Helene Krause

Roßwein. Wie in jedem Jahr hat der Schützenverein Roßwein am Sonnabend die Türen seines Domizils, den Oelerbau, für neugierige Besucher geöffnet.

Mit dabei ist auch in diesem Jahr Sieglinde Kremer aus Roßwein. Sie ist langjähriges Mitglied im Schützenverein und außerdem die älteste Schützin in den Reihen der Roßweiner. Schon seit 1965 betreibt sie den Schießsport. Durch ihren ehemaligen Trainer Karlfried Maul kam sie zu dem ungewöhnlichen Sport. „Er sprach mich an und lud mich zum Probeschießen ein“, erinnert sich Kremer. 

Die Einladung nahm sie gern an, probierte sich aus und blieb dabei. Seither hat die heute 67-jährige schon viele Preise errungen. So ist sie Deutsche Meisterin in der Mannschaftswertung und auch im Einzelschießen. Unterstützung erhält sie bei den Wettbewerben meistens von ihrem Mann, denn auch er ist Mitglied im Schützenverein.

Beruflich ist Sieglinde Kremer besonders hat mehrere Karrierewege beschritten. Gelernt habe sie Krankenschwester, später schulte sie zur Fotografin um und machte ihren Meister. Dann begann sie noch einmal etwas völlig anderes. Sie ließ sich zur Computerfachkraft ausbilden. Obwohl sie heute schon im Rentenalter ist, arbeitet sie noch immer im Büro eines Pflegeheims. „Das Schießen ist neben dem Schulsport die einzige Sportart, die ich ausgeführt habe“, erzählt sie.

Heinz Martin aus Niederstriegis gehört zum Schützenverein seines Wohnortes und hat dennoch eine enge Verbindung zu den Roßweinern. „Wir kommen jeden Monat einmal zum Schießen her“, erklärt er, warum. „Wir haben ein gutes Verhältnis zu allen hier. Die Roßweiner halfen bei der Gründung unseres eigenen Schützenvereins mit und auch die ersten Luftdruckwaffen konnten wir von den Roßweiner Schützen abkaufen,“ erinnert er sich.

Jedes Jahr kommt auch Franco Schlechter aus Roßwein zum Tag der offenen Tür der Roßweiner Schützen. „Mann kann hier Großkaliber schießen“, sagt er. „Das kann man sonst nicht.“

Annett Kohl aus Roßwein ist mit ihrem dreijährigen Sohn Florian zu der Veranstaltung gekommen. „Ich war früher schon mal im Schützenverein“, sagt sie. „Jetzt komme ich gern mit meinem Sohn hierher.“ Was ihr auf solchen Veranstaltungen gefällt ist, dass sie bei den Vereinen einfach mal reinschnuppern kann. „Wenn etwas im Ort los ist, geht man hin“, meint sie.

Den Tag der offenen Tür veranstaltet der Roßweiner Schützenverein jedes Jahr, seitdem er sein Domizil nach dem August-Hochwasser 2002 wieder hergerichtet hat. Auf der Veranstaltung wollen die Roßweiner Schützen den Gästen den Schießsport nahebringen und den Nachwuchs dafür begeistern. 

Auch die Besucher können beim Tag der offenen Tür das Schießen einmal ausprobieren. Angeboten wird ein Kleinkaliber-Schießen in verschiedenen Variationen für Erwachsene und für Kinder und Jugendliche ab zwölf bis 16 Jahre. Kinder unter zwölf Jahren können sich am Lichtpunktgewehr ausprobieren. Das funktioniert mit Laserstrahl.

Für die 1. bis 3. Plätze gibt es Pokale und Preise. Auch ein Mannschaftspokal wird ausgelobt. Dafür müssen sich drei Leute finden, die als Mannschaft in drei verschiedenen Disziplinen antreten. Geschossen wird entweder zehn Meter Luftgewehr oder Lichtpunkt, 25 Meter Kleinkaliberpistole und 50 Meter Gewehr. Die Meter beziehen sich auf die Distanz zwischen Stand- und Ziellinie.

Außerdem ist eine Waffenausstellung der Vereinsmitglieder zu sehen. Wer möchte, kann mit Abstimmung des Waffenbesitzers sogar einen Probeschuss abgeben.

Auch eine Luftgewehranlage hat der Verein. „Bei der funktioniert alles elektronisch“, so Staehr. „Das bedeutet, dass nicht mehr auf eine normale Schießscheibe geschossen wird, sondern auf eine elektronische. Die fungiert als Monitor.“ Die Auswertung funktioniert ebenfalls elektronisch. So können die Distanzen ganz genau bestimmt werden.

Sieger des Wettbewerbs am Tag der offenen Tür wurde in diesem Jahr bei den Kindern bis 12 Jahre Alexa Benedix. Bei den Jugendlichen bis 16 Jahre gewann Lara Krause und bei den Erwachsenen belegte Mandy Groiss den ersten Platz. Beim Mannschaftswettbewerb siegte das Team Höhne.