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Daubitz putzt sich heraus

Der Rietschener Ortsteil beteiligt sich am Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und mobilisiert dafür viele Leute.

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© Steffen Gerhardt

Von Steffen Gerhardt

Daubitz. Daubitz ist nicht nur ein schönes Dorf, sondern auch eins mit Zukunft. Deshalb wollen sich die Daubitzer am diesjährigen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligen. Zunächst auf der Ebene des Landkreises, wo neben Daubitz noch die Orte Gablenz, Klein Priebus, Kreba-Neudorf und Rohne den Titel bekommen wollen. Eine der Wettbewerbsvorbereiterinnen ist Diana Tüngerthal. „Wir wollen Daubitz auf seine schönste Art und Weise präsentieren“, sagt sie. Zusammen mit Christiane Henoch und Constanze Peter hat sie das Vorhaben ins Rollen gebracht. Inzwischen ist auch der Heimatverein mit dabei und gemeinsam mobilisieren sie das ganze Dorf mit wachsendem Erfolg.

Das sah zu Beginn nicht so aus, denn da sind die drei Frauen im Gemeinderat Rietschen erst mal abgeblitzt. „Wir hatten das Thema im Gemeinderat eingebracht und erläutert, aber mehrheitlich keinen Zuspruch dafür bekommen“, erzählt Diana Tüngerthal. Doch entmutigen ließen sich die Frauen nicht: „Dann bewerben wir uns ohne Zustimmung des Gemeinderates“, sagten sie sich. Denn die Resonanz in Daubitz war eine andere. „Hier bekommen wir durchweg Befürwortung“, sagt Christiane Henoch.

Den Organisatoren der Bewerbung geht es dabei nicht vordergründig um den Titel, auch wenn sie ihn gern für Daubitz haben möchten. „So ein Wettbewerb gibt uns die Chance, an die Leute heranzukommen, mit ihnen zu sprechen und dass sie sich für den Ort engagieren“, berichtet Diana Tüngerthal. Und da zeigen sich die Daubitzer offen. Das macht den drei Frauen Mut. Sie sind überzeugt, dass so ein bürgerschaftliches Engagement, wie es die Daubitzer an den Tag legen, erfolgversprechender ist, als wenn eine politische Entscheidung getroffen wird, dass sich Daubitz am Dorfwettbewerb beteiligt.

Einige Ideen sind bereits zusammengetragen und Bürger sowie Vereine haben sich gemeldet, um sich an der Vorbereitung zu beteiligen. Was die Daubitzer vorhaben? Da lassen sich die Organisatoren nicht in die Karten schauen. Schließlich buhlen noch vier weitere Orte um den Kreistitel. Aber man werde seine Trümpfe schon ausspielen, darüber sind sich die Daubitzer einig. Und da gibt es einige. Das Gewandhaus mit seinem Schulmuseum, aber auch die evangelische St. Georgskirche, das Barockschloss aus dem 18. Jahrhundert und der Rittergutspark. Nicht zu vergessen die Westernsiedlung in Walldorf. Doch nicht nur die Bauten zählen, auch das Leben im Dorf. Vier große Vereine sind mit dem bereits genannten Heimatverein, dem Karnevalsverein und den beiden Fördervereinen für die St. Georgskirche und die Grundschule im Ort vertreten. Dazu kommen noch die Bisonzüchter, die Kleintierzüchter, die Jagdgenossenschaft und nicht zuletzt die Ortsfeuerwehr. Für einen Ort mit rund 530 Einwohnern eine beachtliche Vielfalt.

Daubitz wird beim diesjährigen Wettbewerb das erste Dorf sein, das die Jury, bestehend aus voraussichtlich acht Mitgliedern besuchen wird. Das soll am 18. September erfolgen. 14 Uhr beginnt der Rundgang durch Daubitz. Ganz gleich, wie das Ergebnis ausfallen wird, die Organisatoren setzen auf Nachhaltigkeit. Das heißt, mit dem Engagement der Bürger, Vereine und Einrichtungen wie Schule und Kindergarten soll dann nicht Schluss sein. Derzeit steht aber der Wettbewerb im Mittelpunkt: „Wir wollen dafür die Leute begeistern, zu zeigen, auf was sie in ihrem Ort stolz sind“, sagt Diana Tüngerthal.

Wer der Sieger auf Kreisebene ist, wird die Jury voraussichtlich Anfang Oktober entscheiden. Denn zwischen dem 18. und 26. September sind die vier Ortsrundgänge angesetzt. Der Sieger kann dann an der zweiten Stufe des Wettbewerbs auf Landesebene teilnehmen. Ist er dort ebenso erfolgreich, geht es für ihn noch weiter auf Bundesebene. Mit dem Dorfwettbewerb ehrt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft bürgerliches Engagement für eine lebenswerte Zukunft auf dem Land. Im Mittelpunkt steht das Engagement der Dorfgemeinschaft, die Entwicklung des Ortes insgesamt voranzubringen, heißt es aus dem Ministerium.