Merken

Dauerregen lässt Sachsens Flüsse anschwellen

Regen, Regen und nochmals Regen - ein Ende ist nicht in Sicht. Nun steigt auch das Wasser in Flüssen und Bächen Sachsens. Am Dresdner Lockwitzbach wurde am Donnerstagnachmittag bereits Alarmstufe 2 ausgerufen.

Teilen
Folgen
NEU!
© Bernd März

Chemnitz/Dresden. Wegen starken Regens und Hochwassers sind Rettungskräfte in der Nacht zum Freitag in Teilen Sachsens im Einsatz gewesen. Wie die Polizei mitteilte, waren vor allem der Landkreis Zwickau und die Region um Chemnitz betroffen.

Die Einsatzkräfte räumten umgestürzte Bäume von den Fahrbahnen. In Reinsdorf und Limbach-Oberfrohna beseitigten sie abgerutschtes Erdreich von einigen Straßen. Auch in Chemnitz seien einige Straßen von den Wassermassen betroffen gewesen. Größere Schäden seien aber nicht entstanden. Menschen wurden nicht verletzt.

Nach Einschätzungen des Landeshochwasserzentrums wird Dauerregen in den kommenden Tagen die Flüsse in Sachsen anschwellen lassen. Für alle Flüsse außer der Elbe gelten daher Hochwasserwarnungen. „Es kann kritisch werden“, sagte eine Sprecherin am Donnerstag. An einzelnen Pegeln könnten die Wasserstände die höchsten Alarmstufen 3 und 4 erreichen. „Das wäre dann Katastrophenalarm.“ Welche Gebiete es treffen wird, war noch unklar. Laut Landeshochwasserzentrum erfolgt der Anstieg der Pegel nicht gleichmäßig, sondern hängt von der Niederschlagsmenge vor Ort ab. Die Elbe erreicht voraussichtlich am Sonntag die Alarmstufe 1.

Das Dresdner Umweltamt hat bereits vorsorglich die Hochwasser-Alarmstufe 2 für den Lockwitzbach ausgerufen. Sie gilt ab sofort und ist mit einem Melde- und Kontrolldienst verbunden. Bereits seit Mittag hat das Landeshochwasserzentrum den Hochwassernachrichtendienst für die Nebenflüsse der oberen Elbe eröffnet. Aktuelle Pegelstände sind stets online abrufbar.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet vor allem in Ostsachsen mit ergiebigem Dauerregen und weiteren Unwettern. Bis zum Freitagmorgen werden mancherorts bis zu 70 Liter pro Quadratmeter erwartet. „Nach einer kurzen Entspannung kommt am Sonnabend dann die nächste große Regenfront“, sagte ein DWD-Sprecher am Donnerstag. Entspannung sei erst Anfang kommender Woche in Sicht.

Bereits am Mittwoch hatten Unwetter und heftiger Regen in Sachsen vielerorts für Behinderungen gesorgt. In Chemnitz und Umgebung wurden nach Angaben der Polizei zahlreiche Straßen überflutet, mancherorts stand das Wasser einen halben Meter hoch. Gullideckel wurden durch die Wassermassen herausgedrückt, in Lichtenau machte eine Schlammlawine eine Straße unpassierbar. Die Leitstelle verbuchte rund 40 Einsätze wegen vollgelaufener Keller und überschwemmter Straßen.

In Dresden zog am Mittwoch ein Tornado durch den Süden der Stadt, zahlreiche Bäume stürzten um, eine Straße musste mehrere Stunden gesperrt werden. Verletzt wurde laut Feuerwehr aber niemand. In Pirna gab es Blitzeinschläge in zwei Mehrfamilienhäuser. Auch hier wurde niemand verletzt. Im Liebethaler Grund in der Sächsischen Schweiz musste die Feuerwehr abgestürzte Felsbrocken von der Straße räumen, nahe der Elbe war ein Hang abgerutscht. (szo/dpa)