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Demonstration für ein weltoffenes Dresden

Stadt und Freistaat haben zur Kundgebung am Sonnabend aufgerufen. Gewerkschaften, Kirchen und der Sport stehen hinter dem Gedanken.

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© kairospress

Von Juliane Richter

Im Sinne von Weltoffenheit, Mitmenschlichkeit und dem gemeinsamen Dialog sollen die Dresdner am Sonnabend um 15 Uhr zusammenkommen. Vor der Frauenkirche werden Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) und Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) sprechen. Beide hatten am Mittwoch zu der Kundgebung aufgerufen, die mittlerweile von einem breiten Bündnis getragen wird.

So haben der evangelische Landesbischof Jochen Bohl und der katholische Bischof Heiner Koch gestern gemeinsam ihre Gemeindemitglieder aufgerufen, zur Frauenkirche zu kommen. „Wir wollen mit unserer Teilnahme ein Zeichen setzen, dass in Dresden und Sachen für Fremdenfeindlichkeit kein Platz ist“, sagen sie. Auch die Gewerkschaft Verdi schließt sich an – und begründet es mit der Ablehnung der Pegida-Vorstellungen. Diese würden die offene Gesellschaft und die Demokratie gefährden und seien zudem eine Bedrohung für alle hier lebenden Menschen. Zu den Unterstützern des Aufrufs gehören auch der DSC 1898 Volleyball, die Dresdner Eislöwen, die SG Dynamo Dresden, die Dresden Monarchs und der Volleyball Club Dresden. Das heißt aber nicht zwingend, dass deren Mannschaften an der Kundgebung teilnehmen. So sind die Eislöwen bereits mit einer Autogrammstunde und anschließendem Spiel beschäftigt. Die Dynamo-Profis reisen zudem am nächsten Tag ins Trainingslager. Wie viele Menschen letztendlich zur Kundgebung erwartet werden, wollen weder Stadt noch Freistaat sagen. In Rathauskreisen ist von bis zu 20 000 Teilnehmern die Rede. Allerdings könnte das Wetter manche abschrecken. Laut Deutschem Wetterdienst wird der Samstag stürmisch und sehr regnerisch verlaufen. In den Nachmittagsstunden drohen Windböen bis zu 85 Kilometer pro Stunde.

Die Dresdner Verkehrsbetriebe sind laut Sprecher Falk Lösch auch auf große Menschenmassen gut vorbereitet. Weil die Bahnen in der Innenstadt ohnehin zumeist im Zehn-Minuten-Takt fahren, werden keine zusätzlichen Bahnen eingesetzt. Wie genau die Veranstaltung an sich dann ablaufen wird, war gestern noch unklar. Eine musikalische Umrahmung ist geplant. Zudem wird auch Ralf Adam, Betriebsratsvorsitzender von Globalfoundries, sprechen. Ihm sei das ein persönliches Anliegen, da im Unternehmen Menschen aus mehr als 50 Nationen gut zusammenarbeiten. Die Pegida-Aufmärsche würden einige mittlerweile jedoch durchaus verängstigen.