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Den Arbeitern wachsen Flügel

Es gibt in Dresden auch Brücken, bei denen es zügig vorangeht. Die Flügelwegbrücke in Cotta gehört zweifellos dazu. Gestern wurde sie komplett für den Verkehr freigegeben. Damit dauerte der Ersatzneubau, der am 28. Mai 2001 mit einem feierlichen Rammschlag begann, drei Monate weniger als geplant.

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Von Marco Mach

Es gibt in Dresden auch Brücken, bei denen es zügig vorangeht. Die Flügelwegbrücke in Cotta gehört zweifellos dazu. Gestern wurde sie komplett für den Verkehr freigegeben. Damit dauerte der Ersatzneubau, der am 28. Mai 2001 mit einem feierlichen Rammschlag begann, drei Monate weniger als geplant. Nur noch ein paar Pflanz- und Pflasterarbeiten am Ufer unter dem Bauwerk stehen an.

„Zwei Beschlüsse und alles war abgetan. Diese Maßnahme war mehr eine Techniker- als eine Politikersache“, sagte Baubürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) und spielte auf das Endlos-Hickhack um die Waldschlößchenbrücke an, für die es bereits 26 Beschlüsse gibt. Auf einer Länge von 285 Metern spannen sich heute zirka 7 800 Tonnen Stahl und Beton über die Elbe. Wa-shingtonstraße und Flügelweg sind nun mit zweimal drei Fahrspuren verbunden. Die Brücke ist 31 Meter breit, ein beidseitiger 4,25 Meter breiter Geh- und Radweg eingeschlossen.

Tunnel soll Stadtring

West komplettieren

1928 zur besseren Anbindung des 1903 eingemeindeten Kaditz gebaut, war die Flügelwegbrücke zum Jahrtausendwechsel zu schmal geworden und technisch veraltet. Eine Rekonstruktion wurde jedoch nicht zugelassen, weil das eine Vollsperrung oder einen Behelfsbrückenbau bedeutet hätte.

Realisiert werden konnte das Vorhaben nur mit einem Ersatzneubau und das hieß: einen neuen Brückenzug bauen – den alten abreißen – einen zweiten Brückenzug bauen – den ersten quer verschieben. Dadurch konnten zu jedem Zeitpunkt drei Fahrspuren für den Autoverkehr aufrechterhalten werden. Gekostet hat das Ganze 17,3 Millionen Euro, von denen zwei Drittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kommen.

Neben der jetzt fertigen Brücke ist bereits die nächste Großbaustelle eingerichtet, die auch Teil des Projekts „Äußerer Stadtring West“ ist. Seit Anfang März wird am Tunnel Hamburger Straße/Flügelweg gearbeitet. Bund und Land fördern dieses 30-Millionen-Euro-Projekt mit knapp 17 Millionen. Künftig soll der Flügelweg die Hamburger Straße unterqueren. Abbieger werden über insgesamt vier Rampen von einer Ebene auf die andere geleitet, ähnlich wie bei einem Autobahnkreuz. Im Herbst 2006 soll die Tunnelkreuzung fertig sein.