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Deponie Auerstraße wird bald grün sein

Besitzer und Betreiber wollen spätestens im September die Fläche aufbereitet haben.

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Von Peter Redlich

Es ist beinahe eine unendliche Geschichte – die mit der Deponie an der Auerstraße. Jetzt scheint sie ein gutes Ende zu nehmen. Noch im August, so versichert Jürgen Windisch, Niederlassungsleiter der Firma Amand, werde die Deponie zur weiteren Verwertung aufbereitet sein.

Die Abdichtung, eine Geotextilmatte, die mit eingenähtem Ton versehen ist, hält eindringendes Wasser ab oder sorgt dafür, dass es in Gräben abgeleitet wird. Darauf wird eine Abdeckschicht gelegt und zum Schluss eine sogenannte Rekultivierungsschicht.

Die heiße so, weil es kein reiner Mutterboden ist, so Windisch. Hier sollen zwar zarte Gräser, aber keine großen Pflanzen wachsen. Schließlich wolle der Besitzer Jan Heimpold das Areal für einen Solarpark nutzen.

Jan Heimpold bestätigt das. Auf den 1,6 Hektar großen Gelände möchte er gern eine solche Energiegewinnungsanlage haben. Man stecke derzeit mitten in den Verhandlungen mit möglichen Pächtern. Er habe mit der Firma Amand vereinbart, dass ihm die Deponiefläche im September zur Verfügung steht.

Das lohnt sich für beide

Im September, so sei es ebenfalls besprochen, werde die Deponie von den Behörden der Landesdirektion abgenommen, sagt Jürgen Windisch. Windisch nennt einen Aufwand von rund einer halben Million Euro, welche die Aufbereitung kosten werde. Das lohne sich allerdings für die Firma, weil sie so Bauschutt von nahen Baustellen wie am Bahngelände nicht auf andere Deponien transportieren und dort Gebühren zahlen müsse. Beide, der Besitzer der Fläche und der Nutzer hätten so etwas davon.

Die Geschichte der Deponie ist eine lange. Seit Anfang der 1990er-Jahre wird hier Baumaterial entsorgt. Die Genehmigungen zum Betreiben der Deponie sind damals verlängert und offenbar auch über die Zeit hinaus genutzt worden. Es gab viel Behördenstreit mit dem ehemaligen Betreiber – der schließlich in die Insolvenz gegangen sei, erinnert sich Coswigs Ordnungsamtsleiter Olaf Lier.

Mit dem neuen Besitzer Heimpold hat der ganze Streit und auch die Belastung der umliegenden Anwohner durch die Deponie wohl ein Ende. Coswigs Bauamtsleiter Wolfgang Weimann bestätigt, dass es bereits einen Aufstellungsbeschluss für die geplante Solaranlage gibt. Weimann: „Mehr allerdings nicht. Um den Park zu installieren, ist ein Bebauungsplan notwendig.“ Man benötige dazu ein richtiges Genehmigungsverfahren. Die Stadt unterstütze das Vorhaben, doch jetzt sei der Besitzer des Geländes am Zug.

Flach geneigter Pulttisch

In jedem Falle jedoch zeigt sich der Bauamtsleiter zufrieden, dass jetzt die Halde soweit verändert wurde, dass kein wild abgelagerter Bauschutt von unkontrolliertem Bewuchs übersät ist. Die ganze Anlage bekomme jetzt ein sicheres Profil.

Mit dem Bagger wird die Oberfläche so aufbereitet, dass aus dem kraterartigen Berg ein flach geneigter Pulttisch entsteht. Ideal für die nach Süd auszurichtenden Solaranlagen. Nur umsetzen müsse dies der Besitzer oder dessen künftiger Pächter.