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Der Balkon ist dran

Löbaus Berghäusel ist längst keine Ruine mehr. Am Wochenende ruht aber die Sanierung – das Turmfest steht an.

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© Rafael Sampedro

Von Marcus Scholz

Löbau. Ines Koch, die Wirtin der Löbauer Turmgaststätte, kommt jetzt öfters als sonst auf die Baustelle ihres Berghäusels. Denn mittlerweile liegen nicht mehr nur Schutt- und Sandhaufen auf dem Gelände unweit vom Gusseisernen Turm. Am und im Berghäusel hat sich richtig viel getan. Frau Kochs Favorit ist derzeit der zuletzt angebrachte Balkon. Von dort aus kann die Wirtin das gesamte Löbauer Stadtgebiet überblicken – wenn das Wetter mitspielt. „Ich bin einfach nur glücklich darüber, was in den vergangenen Monaten alles geworden ist“, sagt sie.

Frau Koch am Berghäusel.
Frau Koch am Berghäusel. © Rafael Sampedro

Vor rund zehn Monaten hat die umfangreiche Sanierung des über 200 Jahre alten Gebäudes begonnen. Was damals eher einer Ruine geglichen hat, sieht mittlerweile wieder richtig schmuck aus. Das Dach ist neu gedeckt, die roten Klinkerwände sind aufgearbeitet und Fenster und Türen in dunkelgrüner Farbe eingesetzt worden. Neben dem Balkon an der Rückseite des Berghäusels, die in Richtung Löbau zeigt, ist außerdem schon das Stahlgerüst für die neue Terrasse montiert. Der Zeitplan, den sich die Eigentümerin für die Sanierung ihres Schmuckstücks gesteckt hat, scheint derzeit voll aufzugehen. „Im Winter soll im Außenbereich alles fertig sein“, sagt Frau Koch. Bis dahin muss aber noch eine entscheidende Hürde übersprungen werden: Die Verlegung von Abwasser-, Wasser-, und Stromleitungen. Bisher fehlt dafür aber noch die Baugenehmigung. Ines Koch hofft, dass sich nächste Woche in Sachen Genehmigung etwas tut und in den Monaten September und Oktober gebaut werden kann. Gäste ihrer Turmgaststätte müssen sich während der Arbeiten vermutlich nicht mit irgendwelchen Einschränkungen herumärgern. Die Fahrt in Richtung Gusseiserner Turm soll dann weiterhin wie gewohnt möglich sein.

Den Weg hinauf auf Löbaus Hausberg nehmen sogar manche extra, um sich selbst ein Bild vom Baufortschritt zu machen. „Die Leute sind nach wie vor daran interessiert“, sagt Frau Koch. In freien Minuten würde sie auch mitgehen und den Neugierigen eine kleine Baustellenführung geben. Andere wiederum bahnen sich selbst den Weg auf das, eigentlich von Bauzäunen abgesperrte, Gelände. Allerdings interessieren sich jene welche weniger für den Stand der Sanierung. Sie sorgen vielmehr für Verzögerung bei den Bauarbeiten. „Die Tür wurde direkt nach ihrem Einbau mit Graffiti besprüht und Bauzäune kaputt gemacht“, so Frau Koch. Ihre farbverschmierten Hände hätten die Sprüher dann auch noch auf einem angrenzenden Holztisch abgewischt. Damit das in Zukunft nicht mehr passiert, hat Ines Koch nun zwei Kameras an ihrem Berghäusel anbringen lassen. „Jetzt kann ich jederzeit auf meinem Handy nach dem Rechten schauen“, sagt sie. Spätestens in einem Jahr, also kurz vor dem Tag der Sachsen in Löbau, soll das Häusel fertig sein und als Herberge oder für Familienfeiern, genutzt werden. Vorbestellungen gibt es schon jetzt. „Ich habe bereits drei Anmeldungen für Feiern im Dezember nächsten Jahres im Kalender stehen“, so Frau Koch.

Bevor das aber so weit ist, steht erst einmal eine andere Feierlichkeit auf dem Programm. An diesem Sonntag ist nämlich wieder Zeit für das alljährliche Turmfest am Fuße des Gusseisernen. Die 23. Auflage des Festes startet traditionell um zehn Uhr mit dem Berggottesdienst. Für die Zeit danach hat Ines Koch ein buntes Programm mit Livemusik, Mini-Disco und natürlich allerhand Essen und Trinken organisiert. Parkplätze stehen unterhalb der Turmgaststätte zur Verfügung. Für all diejenigen, die nicht mit dem Auto oder zu Fuß den Berg erklimmen wollen, steht ein Zubringerservice bereit. Dessen erste Fahrt in Richtung Berggipfel startet um 9.30 Uhr an der Löbauer Ziegenwiese. Über Breitscheidstraße, Neumarkt, Rundteil, Löbau-Süd und Löbau-Ost, geht es dann über die Herwigsdorfer Straße in Richtung Turmplateau. Danach verkehrt der Zubringer von 11 Uhr bis 17.30 Uhr in Stundentakt zum Turm und wieder zurück.