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Der Bericht von der Geburt Jesu

Katholische Gemeinde Hoyerswerda bereitet Krippenspiel für den Heiligen Abend vor.

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Die Krippenspiel-Darsteller; links unten Pfarrer Peter Paul Gregor, der das diesjährige Szenario geschrieben
Die Krippenspiel-Darsteller; links unten Pfarrer Peter Paul Gregor, der das diesjährige Szenario geschrieben © Foto: Katrin Demczenko

Beim Krippenspiel mitmachen, heißt, Jesu Geburt am Heiligen Abend in einer voll besetzten Kirche verkündigen. Diese Aufgabe übernehmen Kinder und Jugendliche in Kirchgemeinden gern und investieren dafür auch viel freie Zeit in der Vorbereitung – so auch in Hoyerswerda.

Der 18-jährige Alex von der Katholischen Gemeinde Hoyerswerda erzählte bei der Generalprobe: „Ab September haben wir fast jedes Wochenende geübt.“ Zunächst hat Pfarrer Peter Paul Gregor mit den fast 40 jungen Mitspielern die einzelnen Szenen geprobt und später daraus das ganze Stück zusammengesetzt, schilderte der junge Mann seine Beobachtungen. Da er im Katholischen Kinderhaus St. Elisabeth ein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert und Erzieher werden möchte, will er dieses erlebte Wissen später in seine Arbeit mit Kindern einbringen. Alex wirkt seit 2008 bei Krippenspielen mit und findet: „Das ist jedes Mal eine schöne Erfahrung.“

Pfarrer Gregor lässt sein wieder selbst geschriebenes Stück diesmal mit dem Schluss der biblischen Weihnachtsgeschichte beginnen: Josef (gespielt von Oskar) und Maria (verkörpert von Swana) sitzen mit dem neugeborenen Jesus im Stall in Bethlehem. Die Wirte haben der Flüchtlingsfamilie kein Zimmer gegeben. Alles ist wie immer – oder doch nicht? Einige Engel (wie Kira und Lena) beobachten die Szenerie und bemerken verwundert, dass viele Menschen in der Kirche sind und sich vom Krippenspiel begeistern lassen. Im Stück wird gezeigt, dass die Heiligen Drei Könige aus dem Irak, Iran und Syrien friedlich im Stall bei Jesus stehen und die Wirte beginnen, über ihr Verhalten gegenüber Josef und Maria nachzudenken. Mehr wird vom Inhalt nicht verraten, nur noch so viel, dass auch Hirten auftreten und die Tiere Kamel, Schaf, Ochs’ und Esel fast zu spät zum großen weihnachtlichen Ereignis kommen.

Die achtjährige Anna ist dieses Jahr ein Hirte und wird ihr Kostüm nach dem Auftritt in den Krippenspielfundus geben. Ohne Eltern, die auf diese Weise mitwirken und die ihre Kinder zu den Proben bringen, wäre so eine Aufführung nicht möglich, sagte Birgit Hoffmann, die Kostüme und Requisiten organisiert. Eine Mutti sorgt seit Jahren bei dem Spiel als „Chefengel“ für Ordnung unter der Kinderschar. Männer der Kirchgemeinde bauen schon vorher für einzelne Proben die Bühne im Altarraum auf, damit sich die vier- bis 18-jährigen Mitspieler an die Platzverhältnisse gewöhnen können. Und ohne Gregor Tietz, der sich jedes Jahr um die Beleuchtung, die Mikrofone und das Einspielen von Musikstücken kümmert, würden die Zuschauer wenig hören und nichts sehen, sagte Pfarrer Gregor. Er möchte, dass die Verkündigung für die Kinder kein Theaterspiel ist. „Sie sollen den Inhalt so darstellen, wie sie ihn verstehen.“

Die Krippenspielaufführungen finden am 24. Dezember um 15.30 Uhr und am 29. Dezember um 17 Uhr in der Katholischen Kirche „Heilige Familie“ an der Hoyerswerdaer Karl-Liebknecht-Straße 17 statt.