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Der Chefarzt spielt auch Klavier

Andreas-Heinrich Werner ist der neue Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Helios-Klinik. Für dieses Gebiet entschied er sich in Brasilien.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Leisnig. Er hat schon einigen Kindern, die in der Helios-Klinik das Licht der Welt erblickten, den Weg ins Leben leichter gemacht. Andreas-Heinrich Werner ist seit April der neue Chefarzt für Gynäkologie und Geburtshilfe in der Helios-Klinik.

Der 43-Jährige, der in Bonn aufwuchs und studierte, hat bereits sechs Jahre lang als Oberarzt in kleineren und größeren Kliniken gearbeitet, um sich Kompetenzen im Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe anzueignen. Die wichtigste und für seine berufliche Laufbahn als Arzt entscheidende Erfahrung hat er jedoch in Brasilien gesammelt.

„Ich wollte Mediziner werden, weil mir das Handwerkliche liegt. Als ich das Studium begann, bin ich davon ausgegangen, dass der Chirurg alle Operationen übernimmt. So wie in der Schwarzwaldklinik“, so Andreas-Heinrich Werner. Bevor er seinen Abschluss als Mediziner erhielt, musste er verschiedene Praktika absolvieren. Das führte ihn in eine Klinik für Geburtshilfe in Brasilien. „Dort wurde noch mit sehr einfachen Methoden gearbeitet. Geräte zur Überwachung der Geburt waren eher selten. Dafür habe ich viel gelernt, habe gesehen, was Geburtshilfe ausmacht“, so Andreas-Heinrich Werner. Seiner Ansicht nach gibt es kein anderes medizinisches Fach, in dem man so oft Leben retten beziehungsweise Leben möglich machen kann wie in der Gynäkologie und der Geburtshilfe.

Kompetenz Perinatalmedizin

Wegen dieser Erkenntnis und den vielfältigen Möglichkeiten, die dieses Aufgabengebiet hat, entschloss sich Andreas-Heinrich Werner zur Facharztausbildung für Gynäkologie und Geburtshilfe mit der Schwerpunktkompetenz Geburtshilfe und Perinatalmedizin. „Dabei geht es um die gesundheitliche Versorgung von Schwangeren und Föten kurz vor und von Mutter und Kind nach der Geburt“, erklärt der Chefarzt. Seine Spezialisierung passe gut in das Konzept der Helios-Klinik in Bezug auf das überdurchschnittliche Angebot der Kinderheilkunde. Diese kann sofort greifen, wenn es bei der Geburt oder danach Probleme beim Kind gibt. Durch das Zusammenwirken von Geburtshilfe und Kinderheilkunde können in Leisnig auch Mütter mit zu hohem Blutdruck oder Schwangerschafsdiabetes entbinden sowie Mehrlingsgeburten zur Welt kommen. Die Leisniger Helios-Klinik hat die Voraussetzungen für ein Perinatalzentrum mit dem Level II. Das heißt, hier können Kinder ab der 29. Schwangerschaftswoche entbunden werden.

Fachärzte immer vor Ort

Für den in Leipzig wohnenden Arzt ist es wichtig, dass er die Sicherheit hat, dass immer Fachärzte rund um die Uhr in der Klinik und nicht nur in Rufbereitschaft sind. Das betreffe sowohl einen Kinderarzt, die Hebamme und die beiden Narkoseärzte. Werner spricht von einer personellen Luxusausstattung, die es in vielen Kliniken nicht gibt. Im Helios-Krankenhaus gebe es viele Experten. „Bei der Geburtshilfe kann sich innerhalb kurzer Zeit ein Notfall entwickeln. Dann ist es wichtig, kompetent zu handeln“, sagte der Chefarzt.

Die Arbeit des Gynäkologen in einer Klinik sei anders als die eines niedergelassenen Arztes. „Wir operieren hier viel. Manchmal fünf bis sieben Stunden. Dabei handelt es sich um Krebsoperationen“, sagte Andreas-Heinrich Werner. Er hat auch Erfahrungen in der gynäkologischen Onkologie, der Krebsheilkunde. Werner und sein Team behandeln auch Fehlfunktionen der Harnblase und der Beckenbodenmuskulatur, bei denen es zu ungewollten Urinverlust kommen kann.

Arzt mit Lkw-Führerschein

Er hat sich abwerben lassen. Für die Entscheidung, nach Leisnig zu gehen, hat vieles gesprochen. Zum einen war ihm der Osten nicht unbekannt. Verwandtschaftsbesuche führten ihn schon vor dem Fall der Mauer nach Torgau und Chemnitz. Außerdem hat er die Qualifikation, um eine Chefarztstelle zu besetzen und ihm gefiel die Möglichkeit der konzerninternen Weiterbildung. „Hier ist man mit anderen Kollegen und Spezialisten gut vernetzt, kann Erfahrungen austauschen und die neusten OP-Techniken kennenlernen. Obwohl man sozusagen auf dem Land arbeitet, steht einer Weiterentwicklung nichts im Wege“, sagte Werner.

Viele Hobbys habe er nicht, weil er beruflich sehr engagiert ist. Aber wenn er Zeit hat, spielt er gern Klavier. Werner verrät, dass er handwerklich geschickt ist, den Lkw-Führerschein , und hat Interesse neue Sportarten kennenzulernen. Zuletzt war es das Katamaransegeln.

Andreas-Heinrich Werner ist seit drei Jahren verheiratet und freut sich, wenn seine Frau nach Leipzig nachzieht.