Von Katharina Klemm
Königstein. Für das Bergwiesenfest auf der rechtselbischen Königsteiner Ebenheit fasste sich das Wetter am Sonntag ein großes Herz und strahlte wie seit einer Woche nicht mehr. Die Besucher strömten zahlreich zu dem kleinen Fest, zu dem wie in den 13 Jahren zuvor der Sieger des Bergwiesenwettbewerbs verkündet wurde. Mathias Roitzsch vom veranstaltenden Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (LPV) vermutet, dass mindestens 5 000 Besucher kamen.
Das Anliegen des Projekts ist eine grenzübergreifende Zusammenarbeit im Naturschutz und der Landschaftspflege, erklärt Mathias Roitzsch. Denn der Wettbewerb erstreckt sich auf die Region der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Jährlich werden je drei tschechische und drei deutsche Bergwiesen gekürt. Mit dem Wettbewerb will man darauf aufmerksam machen wie wichtig es ist, solche Wiesen durch Pflege zu erhalten. „Früher hat man diese Flächen mit Tieren bewirtschaftet und so deren einzigartige Pflanzenwelt erhalten“, sagt Mathias Roitsch. „Heute haben viele keine Tiere mehr, die Wiesen verkommen.“
Die Wiesen, die in diesem Jahr geehrt wurden, zeichnen sich alle durch eine besondere Artenvielfalt aus und werden naturverträglich bewirtschaftet. Davon überzeugte sich die Jury im Frühjahr als die Wiesen in voller Blüte standen. Die schönste sächsische Bergwiese, besonders wegen des vielen Goldhafers, wird von den Familien Löser und Müller in Hinterhermsdorf bewirtschaftet. Familie Probst aus Krumhermsdorf und Simone Fröde aus Ulbersdorf durften sich über den zweiten und dritten Platz freuen. Auf tschechischer Seite gewann die Orchideenwiese von Jan Linhart und seiner Tochter Jana Linhartová aus Ceska Kamenice.
Rund um den Wettbewerb wurde viel geboten. Feinschmecker konnten Äpfel verkosten, auf Insektenexkursion gehen, basteln und viel über Bergwiesen erfahren. Im nächsten Jahr erwartet Besucher dann ein kleines Jubiläum: das 15. Fest steht an. Die Sonne ist hoffentlich wieder gnädig.