Bischofswerda
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„Der Kinosaal ist einfach geil“

Bei Schiebocks Weiberfasching gibt es viel Lob für den Raum der ehemaligen Volkslichtspiele. Die Veranstalter haben sich dafür wochenlang ins Zeug gelegt.

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Der Weiberfasching in Bischofswerda war wieder ein Hit. Heike Hartmann (links) und Katja Künzel aus Schönbrunn feierten mit.
Der Weiberfasching in Bischofswerda war wieder ein Hit. Heike Hartmann (links) und Katja Künzel aus Schönbrunn feierten mit. © Rocci Klein

Bischofswerda. Ausverkauft! So etwas war in Verbindung mit dem Bischofswerdaer Kino schon lange nicht mehr zu hören. Im Jahr 2012 wurde es geschlossen, weil zu wenig Besucher kamen.

Jetzt arbeiten Enthusiasten an einem Neustart, wollen die ehemaligen Volkslichtspiele zu einer komplett neuen Spielstätte mit dem Namen „König-Albert-Saal“ machen. Der Beginn ist vielversprechend. Der Bischofswerdaer Karnevalclub (BKC) nutzt das frühere Kino für seine diesjährige Saison. Der Weiberfasching am Donnerstagabend war lange vor dem eigentlichen Termin schon ausverkauft. Aufgrund der aktuellen baulichen Gegebenheiten ist die Besucherzahl auf 200 begrenzt. Wie einst im Kulturhaus und anschließend im ehemaligen Penny-Markt führt der BKC an diesem Abend sein volles Programm auf. Alle drei Funkengarden zeigen ihre prunkvollen Tänze. Ob Garde- oder Showtanz – die Zuschauer bekommen viel geboten. Rund um das diesjährige Motto „Kinderstars aus alten Tagen haben beim BKC das Sagen“ wurde das Programm aufgebaut. So laden zum Beispiel der Sandmann und Schnatterinchen zur gemeinsamem Casting-Show ein, um den besten Fernsehstar zu küren. Der große Aufwand wird mit viel Applaus belohnt, ehe eine lange Tanznacht beginnt. Heike Hartmann aus Schönbrunn kommt seit vielen Jahren zum Schiebocker Weiberfasching. Sie kennt ihn vom Kulturhaus, vom Penny und erlebt ihn nun im früheren Kino. „Der Saal ist einfach geil, auch die Neugierde hat mich seit Wochen gepackt,“ sagt sie. Klein, aber fein und ausreichend für Bischofswerda sei dieser Saal. „Das Kulturhaus ist einfach eine Nummer zu groß wegen der Unterhaltung des gesamten Gebäudes“ sagt Heike Hartmann. Für Jugendweihen, Schuleingänge oder Firmenevents wäre das Kino ideal. So sieht es auch Katja Künzel, die zum ersten Mal beim Weiberfasching dabei ist. „Der Saal ist sehr speziell, kultig, und er erinnert an früher.“ Sie könne es sich vorstellen, hier wieder Kino zu machen, sagt Katja Künzel.

Wochenlange Vorbereitungen

Wochenlang hatten Mitglieder des BKC gewerkelt, um den Saal für den Fasching vorzubereiten. Extra für ihre Veranstaltungen wurde vor der früheren Kinoleinwand eine große Bühne aufgebaut. „Allein zwei bis drei Wochen haben wir nur an der Heizung gebaut. Befreundete Firmen haben uns bei allen Arbeiten unterstützt“, sagt der neue Vereinspräsident Marcel Hüttig. Um die Betriebserlaubnis für die drei Veranstaltungen zu bekommen, war es sogar erforderlich, Wasserproben für die Toiletten zu nehmen. Die Generalprobe fand am vergangenen Sonntag statt. Der BKC hatte zum karnevalistischen Frühschoppen geladen. Bei freiem Eintritt wurde ein Teil des Programms aufgeführt. Die dritte Veranstaltung, ein Disco-Fasching, findet an diesem Sonnabend statt – Beginn ist nach Schiebocker Tradition um 19.19 Uhr.

Wie es mit dem früheren Kino an der Karl-Liebknecht-Straße weitergeht, liegt nicht in der Hand des BKC. Das Haus gehört dem Bischofswerdaer Verein KulturOrt. Dessen Mitglieder haben für das denkmalgeschützte Gebäude Sanierungs- und Umbaupläne, um es der Stadt und ihren Bürgern zu erhalten. Vereine und Einrichtungen der Stadt und der Region können diesen Anliegen am besten unterstützen, indem sie das Gebäude für Veranstaltungen nutzen. Hier ordnet sich auch der Wunsch von Marcel Hüttig ein: „Die Vereine der Stadt sollten Hand in Hand arbeiten.“ KulturOrt und BKC machen es vor.

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