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Der Kracher gegen Budapest

Mit Dynamo-Legende Udo Schmuck und Präsident Holger Scholze gastieren Hochkaräter beim nächsten Fußballabend.

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Udo Schmucks Kracher gegen Ferencvaros Budapest stellte 1976 die Weichen für das Erreichen des Viertelfinales im Europacup der Landesmeister. Am 21. März wird der Schütze über die Spiele aus jener Zeit erzählen.
Udo Schmucks Kracher gegen Ferencvaros Budapest stellte 1976 die Weichen für das Erreichen des Viertelfinales im Europacup der Landesmeister. Am 21. März wird der Schütze über die Spiele aus jener Zeit erzählen. © SZ-Archiv

Von Thomas Riemer

Schönfeld. Es ist der 3. November 1976. Schauplatz Dynamo-Stadion in Dresden. 35 000 erwartungsfrohe Zuschauer im rund um den von den legendären Giraffen beleuchteten Rasen. Dynamo Dresden hatte das Hinspiel gegen den ungarischen Meister Ferencvaros Budapest 0:1 verloren – in Dresden ging es um den Einzug ins Viertelfinale. Unvergessen ist dem Autor die 53. Minute geblieben, als Udo Schmuck aus rund 20 Metern einfach ans Leder trat und unhaltbar zum 2:0 traf. Der Rest, so meine Erinnerung, waren Jubel ohne Ende und ein 4:0.

Es war eins von nur zwei Toren des drahtigen Vorstoppers in der legendären Dynamo-Mannschaft der 1970er Jahre. Dort hatte sich der gebürtige Frankenthaler über die Juniorenmannschaft der damaligen SG Dynamo Dresden hineingespielt, gab mit 19 Jahren seinen Einstand in der DDR-Oberliga und wurde 1972/72 auch gleich Meister. Drei weitere Titel folgten, zudem gehörte der heute 66-Jährige 1977 und 1982 zur Siegermannschaft des FDGB-Pokalendspieles. Einen weiteren „Titel“ kann ihm niemand nehmen: Mit 42 Einsätzen ist Udo Schmidt Rekordspieler der DDR-Nachwuchsnationalmannschaft.

In der A-Auswahl hatte er es weit schwerer. Zwar bestritt er am 27. Oktober 1976 sein erstes Länderspiel beim 4:0 in Bulgarien, wurde dort als Libero eingesetzt. Das – für die jüngeren Fußballer – war der sogenannte „letzte Mann“. Doch in der Folgezeit konnte er sich gegen die Konkurrenz auf dieser Position, unter anderem mit Hans-Jürgen Dörner, nicht durchsetzen. Es blieb letztlich bei sieben Länderspielen und einem Tor.

Sein Abschiedsspiel fand am 1. Juni 1985 gegen den FC Carl Zeiss Jena (3:1) statt. Es war sein 236. Oberligaspiel nach einer über 13 Spielzeiten währenden Karriere, in der er auch noch 33 Punktspieltore erzielte. Während dieser Zeit wurde er außerdem in 46 Europapokalspielen eingesetzt.

Schmuck wurde danach in Dynamos Trainerstab übernommen, ging von dort 1988 zu Sachsenring Zwickau. 1996 kehrte er nochmals zu den Gelb-Schwarzen zurück – war ein halbes Jahr Cheftrainer. Davor und danach machte er sich als Coach unterklassiger Mannschaften einen Namen – Stationen waren unter anderem Pulsnitz und Meißen.

Inwiefern Udo Schmuck dem neuen Dynamo-Präsidenten Holger Scholze Tipps zum Verein geben kann, davon können sich die Fans des Fußballabends am Donnerstag, 21. März, auf Schloss Schönfeld überzeugen. Kurz vor Weihnachten 2018 hat der 47-Jährige das Amt übernommen – und das in einer keineswegs leichten Situation. Auch die jüngsten Ereignisse innerhalb des Vereins rund um den Trainerwechsel von Walpurgis auf Hoffnungsträger Fiel stehen zur Debatte. In welches Fahrwasser will der Präsident den Traditionsverein führen? Wo sieht er Dynamo in Zukunft? Wo liegen Stärken und Schwächen des Dynamo-Konstrukts.

Moderator Gert Zimmermann wird ganz sicher „bohren“, wenn er Udo Schmuck und Holger Scholze am 21. März ab 19.30 Uhr auf dem „heißen Stuhl“ im Schlosssaal ins Gebet nimmt.

Eintritt: 12 Euro.