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Der Kretscham ist weg

Das historische Veranstaltungshaus in Ebersbach an der B 96 ist Geschichte. Nun sucht die Stadt Ideen für den freien Platz.

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Von Romy Kühr

Viel Natur und Grün, Sitzmöglichkeiten zum Erholen und Ausruhen sowie Parkplätze – das wünscht sich die Stadt für den Platz des ehemaligen Kretschams in Ebersbach. Das marode Gebäude ist abgerissen, nun muss die frei gewordene Fläche gestaltet werden. Sie liegt mitten im Ort, im Zentrum des historischen Oberdorfes an der Bundesstraße. Die hat jetzt festgelegt, welche Kriterien der Platz künftig erfüllen soll, was hier alles notwendig ist. Sie schreibt einen Gestaltungswettbewerb aus, an dem sich Landschaftsplaner, Architekten und Ingenieure beteiligen können. Dabei soll auch der Park einbezogen werden, der gegenüber der Kretschamfläche liegt. Drei Vorschläge sollen in die engere Auswahl kommen.

Im September dieses Jahres waren nur noch ein Berg Schutt und einige Mauern vom Ebersbacher Kretscham übrig.Fotos: Rafael Sampedro (3)
Im September dieses Jahres waren nur noch ein Berg Schutt und einige Mauern vom Ebersbacher Kretscham übrig.Fotos: Rafael Sampedro (3)
Sommer 2015: Wegen Einsturzgefahr musste die Stadt absperren.
Sommer 2015: Wegen Einsturzgefahr musste die Stadt absperren.
Nach dem Abriss des Kretschams ist jetzt der Blick auf die Kirche frei. Sie soll in den nächsten Jahren saniert werden. Wie das Gelände davor gestaltet werden könnte, dafür sollen Planer nun Vorschläge machen. Foto: Thomas Eichler
Nach dem Abriss des Kretschams ist jetzt der Blick auf die Kirche frei. Sie soll in den nächsten Jahren saniert werden. Wie das Gelände davor gestaltet werden könnte, dafür sollen Planer nun Vorschläge machen. Foto: Thomas Eichler © SZ Thomas Eichler
1867 bewarb der neue Wirt die Neueröffnung mit einer Anzeige. Foto: privat
1867 bewarb der neue Wirt die Neueröffnung mit einer Anzeige. Foto: privat

Die Stellflächen für Autos, die sich die Stadt auf dem Gelände wünscht, sollen künftig Besuchern der Barockkirche und anderer Einrichtungen in der Nähe das Parken erleichtern. So befindet sich nebenan das Freibad und nicht weit entfernt am Oberen Kirchweg ist das Kaffeemuseum. Auch ein Stellplatz für Busse soll eingeplant werden, falls größere Reisegesellschaften kommen. Für Touristen soll auch ein weiterer Punkt von Vorteil sein: die Stadt möchte den Oberen Kirchweg von der Kirche ab in Richtung Goldener Löwe als Radweg durchgängig ausbauen. Anlieger sollen hier ebenfalls fahren können. Bisher ist der Obere Kirchweg nur Stückwerk und nicht durchgängig befahrbar, teilweise ist er nur ein Feldweg.

Beim Gestalten der Fläche, so die Vorgabe der Stadt, sollen historisch wertvolle Bauteile vom abgerissenen Kretscham wieder verwendet und integriert werden. Das hatte Ebersbach-Neugersdorf bereits bei anderen Abrissvorhaben so gehandhabt, zum Beispiel beim ehemaligen Herrenmode-Betrieb in Neugersdorf. Auch den Preis hat die Stadt den Wettbewerbsteilnehmern schon vorgegeben: Mehr als 240 000 Euro soll das Ganze nicht kosten.