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Der Neue nimmt sich Zeit

Uwe Reichel ist seit Kurzem Vorsitzender des Geschichts- und Heimatvereins. Entscheidungen will er nicht übers Knie brechen.

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© André Braun

Von Frank Korn

Leisnig. Der neue Vorstand wird anders arbeiten, sagt Uwe Reichel, der kürzlich zum Vorsitzenden des Leisniger Geschichts- und Heimatvereins gewählt worden ist. „Das bedeutet aber nicht, dass unsere Vorgänger alles falsch gemacht haben“, betont Reichel, der den aus persönlichen Gründen zurückgetretenen Siegfried Bretsch an der Vereinsspitze ablöst.

Vielmehr soll der Arbeitsplan, den der bisherige Vorstand aufgestellt hat, auch der neuen Vereinsführung als Grundlage dienen. „Sicher werden wir den einen oder anderen Punkt ändern, aber das ist auch normal“, so Reichel. Die Unterstützung durch die ehemaligen Vorstandsmitglieder werde dankend angenommen. So ist der neue Vorsitzende auch froh, dass mit Ullrich Voigtländer als zweitem Stellvertreter, Karla Fischer als Schriftführerin und Christbert Steude als Beisitzer drei Mitglieder des alten Vorstands auch im neuen mitarbeiten. Neben Reichel wurden Frank Geißler als erster Stellvertreter, Jürgen Müller (Kassenwart) und Uwe Kießling (Beisitzer) neu in das Gremium gewählt.

Der Geschichts- und Heimatverein hat nach den Angaben von Uwe Reichel derzeit 107 Mitglieder, die in sechs Arbeitsgruppen ihrem Hobby nachgehen. Ein wichtiger Punkt sei die Finanzierung des Vereins. Bei der Wahlversammlung kam der Vorschlag, den Mitgliedsbeitrag zu erhöhen. Der liegt derzeit bei 20 Euro pro Jahr. Doch das will der neue Vorstand nicht übers Knie brechen. „Wir müssen uns erst mal einen Überblick verschaffen. Dazu brauchen wir auch ein wenig Zeit“, so Reichel. Er sehe sich als Teamspieler und wolle neue Themen im Vorstand und auch mit den Mitgliedern diskutieren. „Wir werden zum Thema Beitrag und auch zu anderen Bereichen Vorschläge ausarbeiten und diese bei der Mitgliederversammlung im Herbst zur Diskussion stellen“, sagt Uwe Reichel.

Ein Thema, das Reichel angehen will, ist die Mitgliedergewinnung. „Vielleicht gelingt es uns, über Projekte mit den Schulen neue Mitstreiter für den Verein zu begeistern. Aufgrund der verschiedenen Arbeitsgruppen sind eine Reihe von Interessengebieten abgedeckt“, so Reichel. So gab es in den vergangenen Jahren zum Beispiel das Baumprojekt. In diesem Jahr beteiligt sich die Oberschule am Projekt „Genialsozial“ des Sächsischen Jugendstiftung. Dabei arbeiten die Schüler einen Tag in Firmen, aber auch in Vereinen wie dem Geschichts- und Heimatverein. Den erarbeiteten Lohn spenden die Schüler und unterstützen damit weltweite soziale Projekte. Aber auch für soziale Projekte an der Schule kann ein Teil des Geldes eingesetzt werden.

Der neue Vorsitzende ist seit drei Jahren Vereinsmitglied, arbeitet aber schon seit etwa zehn Jahren in der Arbeitsgruppe Leisniger Baumfreunde mit, deren Leiter er auch ist. Seit 2004 gehört er als sachkundiger Bürger zum Technischen Ausschuss der Stadt Leisnig. Zudem bringt er sein Wissen in der Baumkommission ein. Durch diese Aufgaben habe er auch viele Kontakte knüpfen können, die ihm bei seiner Arbeit als Vereinsvorsitzender nicht schaden könnten, sagt Reichel. „Ich habe nach der Anfrage von Christbert Steude reiflich überlegt, ob ich diese Funktion annehme.“ Schließlich verlange die Arbeit als selbstständiger Elektromeister auch einiges ab. Er könne sich aber auf seine Mitarbeiter verlassen und habe die Aufgabe gern angenommen. Auch deswegen, weil er die Unterstützung seiner Familie hat, zu der Ehefrau Uta und ein erwachsener Sohn gehören. „Meine Frau steht hinter mir, ist aber auch meine schärfste Kritikerin“, sagt der 57-Jährige mit einem Schmunzeln. Da auch sie im Beruf voll eingebunden sei, bleibe manchmal wenig Zeit für die Familie. „Gerade deshalb ist es uns wichtig, dass wir die wenigen Stunden gemeinsam verbringen.“