Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

Der Ratskeller wird zur Chefsache

Sven Liebhauser wird von der CDU als OBM-Kandidat aufgestellt. Er hat sich einiges vorgenommen.

Von Jens Hoyer
Teilen
Folgen
NEU!
Ingo Kutsch (l.), Chef des CDU-Stadtverbandes, gratuliert Sven Liebhauser zu seiner Nominierung als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters.
Ingo Kutsch (l.), Chef des CDU-Stadtverbandes, gratuliert Sven Liebhauser zu seiner Nominierung als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters. © Jens Hoyer

Döbeln. Sven Liebhauser hatte am Dienstagabend einige Botschaften für seine CDU-Parteikollegen parat. Die erste war nicht überraschend: „Ich will Oberbürgermeister unserer Stadt Döbeln werden.“ Die zweite war den allermeisten wahrscheinlich neu: Der 37-jährige Vater von drei Kindern will im August seine langjährige Lebenspartnerin heiraten. Wenn alles nach den Plänen des derzeitigen Landtagsabgeordneten läuft, ist er dann schon Oberhaupt der Stadt Döbeln. Hans-Joachim Egerer tritt Ende Juli ab. Die Wahl ist am 26. Mai.

Die Nominierung war für Liebhauser ein glatter Durchmarsch. Mitbewerber für die Kandidatur gab es nicht. Der Nominierte bekam alle 30 Stimmen der anwesenden Parteimitglieder (88 waren vom Vorstand zu dieser Veranstaltung eingeladen worden). Liebhauser kann auf erhebliche Erfahrungen in der Politik verweisen. Seit 2004 ist er Mitglied des Stadtrates, seit 2009 hat der Bankkaufmann und Diplomrechtspfleger einen Sitz im Sächsischen Landtag. „Die neue Aufgabe reizt mich. Nach zehn Jahren im Landtag ist es gut, eine neue Herausforderung zu suchen. Ich bringe aus dem Landtag Erfahrungen und viele Kontakte mit, die nützlich für Projekte sind. Mit reizt die Personal- und Entscheidungshoheit als Oberbürgermeister. Ich traue mir zu, diese Verantwortung zu übernehmen.“

Jeder Bürgermeister habe sein eigenes Profil und eine eigene Persönlichkeit, sagte Liebhauser. „Ich möchte selbst Akzente setzen.“ Die Schullandschaft stellt Liebhauser ganz oben auf seine Agenda. „Ich habe da schon einige Ideen, die ich mit dem Stadtrat umsetzen will“, sagte Liebhauser. Bei einem möglichen Schulzentrum in Döbeln Ost will er den Park des früheren Oberfriedhofs mit einbeziehen und gestalten. Liebhauser will Flächen für Firmenansiedlungen und auch für Eigenheime zur Verfügung stellen. „Ich sehe da für Döbeln gute Chancen zwischen den Großstädten.“ Den Ausbau der Infrastruktur einschließlich einer Bahnverbindung nach Dresden, die Erhaltung der Kultur als „weichen“ Standortfaktor und die Außendarstellung der Stadt sieht Liebhauser als wichtig an. Zur „Chefsache“ will Liebhauser auch den Ratskeller machen, der leer steht. „Die Wiederbelegung des Ratskellers liegt mir am Herzen.“

Bei der Landtagswahl im September will der Abgeordnete nicht mehr als Direktkandidat antreten, verkündete er. Liebhauser präsentierte bei dieser Gelegenheit auch gleich einen möglichen Nachfolger. Wenn die CDU am 15. März in Ostrau den Landtags-Direktkandidaten nominiert, soll der Name Dr. Rudolf Lehle auf dem Wahlzettel stehen. Diese Personalie sei mit den CDU-Vorsitzenden der Städte abgestimmt, sagte Liebhauser. Lehle ist Mitglied im Döbelner Stadtrat. Der 61-jährige Nervenarzt hat 23 Jahre lang in der Klinik in Hochweitzschen gearbeitet. Zuletzt als Ärztlicher Direktor. „Dann hat man sich dort einen Neuen gewünscht, dem habe ich nachgegeben“, sagte Lehle. Neben seiner Tätigkeit im Stadtrat arbeitet der Vater von drei Kindern ehrenamtlich im Aufsichtsrat des Mittelsächsischen Theaters mit.

Oberbürgermeister Hans-Joachim Egerer will noch nicht ganz von der Lokalpolitik lassen. Sein Name steht ganz oben auf der Kandidatenliste für den Stadtrat, die CDU will möglichst viele Sitze einnehmen. „Ich denke, dass ich der CDU die eine oder andere Stimme bringe. Wenn der Stadtrat zu sehr zersplittert ist, wird es schwer, etwas durchzusetzen“, sagte Egerer. Auch Liebhauser hat sich als Stimmenfänger ganz oben auf die Liste setzen lassen – neben seiner Kandidatur für den Oberbürgermeisterposten. „Die Stadtratswahl ist wichtig und ich möchte die Mannschaft unterstützen“, sagte er.

Auf der Liste für den Stadtrat stehen 38 Namen. Das ist fast die Obergrenze der möglichen Kandidaten. Ullrich Kuhn, 74 Jahre alt und derzeit Fraktionschef der CDU, tritt noch einmal an. Die Bandbreite der Berufe unter den Kandidaten ist breit. Sie reicht vom Rechtsanwalt bis zum Inhaber eines Tattoo-Studios.


Weitere lokale Nachrichten: www.sächsische.de/doebeln

Die Nachrichten aus der Region Döbeln und aus dem Landkreis Mittelsachsen vom nächsten Tag gibt es jetzt schon am Abend in unserem neuen DA-Newsletter. Kostenloser Bestell-Link: https://szlink.de/Newsletter_Doebeln