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Der Sachse sächselt

Wie sind die so, die Leute? Vielleicht sind sie ruhiger. Bis einer kräht...

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Meißen aus der Vogelperspektive. Es gibt einiges zu entdecken.
Meißen aus der Vogelperspektive. Es gibt einiges zu entdecken. © Andreas Weihs

Liebe Dominique,

heute habe ich ein paar Worte mit dem Volontär gewechselt. Er kommt aus Nürnberg, ist wegen des Ausbildungsplatzes hierher gekommen. Nicht, weil es „im Westen“ nichts gab, sondern weil die Sächsische Zeitung eine wirklich renommierte Tageszeitung ist. 

Wir haben uns über Großstadt, Kleinstadt unterhalten, über Meißen. Nix mit Ost-West-Vergleich, das tritt ganz schnell in den Hintergrund, stelle ich fest. 

Und, wie ist Meißen? Super, sagt er, hier ist ganz schön viel los für eine Kleinstadt, viele Initiativen, viele Menschen, die die Stadt voranbringen, was bewegen wollen. Natürlich gebe es auch Unzufriedene, aber vielleicht sei der Sachse ganz gern mal unzufrieden.

Und wie ist der Sachse sonst so? Das überlege ich auf dem Heimweg. Er ist ziemlich still, die Sächsin auch. Man kann in der Bahn sitzen, im Restaurant, und die Menschen sprechen ganz leise miteinander, sie flüstern fast. Das ist mir tatsächlich aufgefallen – aber kaum denke ich das, brüllt ein Kind anscheinend grundlos die Straße entlang (Jeder These liegt sofort die Antithese im Weg.) 

Und nochwas. Der Sachse sächselt! Wirklich krass. Fast jeder, den ich treffe, sie oder er, sächselt weich vor sich hin, nu?! Und weißt du was? Ich höre das inzwischen ganz gern. Auch wenn ich es immer noch ein bisschen – homogen finde.

Du sächselst nicht. Bist ja auch aus Thüringen...

Und morgen gehe ich vielleicht in die Hafenstraße, da, sagt der Volontär, ist es interessant. Hafenstraße, ob das wohl wie in Hamburg ist? Mal gucken!