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Der Wald brennt noch immer

Das Feuer, das am Donnerstag im Basteigebiet im Nationalpark Sächsische Schweiz ausgebrochen war, ist noch nicht völlig gelöscht. Die Feuerwehrleute sind erneut im Einsatz.

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© Daniel Förster

Kurort Rathen/Lohmen. Rauch steht am Freistagmorgen über dem Felsgebiet nahe der Bastei bei Rathen. Ein deutliches Zeichen: Im Waldboden schwelt es noch immer. Das Feuer hat sich offenbar tief in die ausgedörrte Erde fressen können, unter der Oberfläche ist die Hitze immer noch groß.

Waldbrand in der Sächsischen Schweiz

Am 2. August gegen 13 Uhr wurden von der Bahnstrecke im Elbtal aus Rauchfahnen entdeckt. 13.09 Uhr rückten die ersten Feuerwehren zu einem Waldbrand mitten in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz aus.
Am 2. August gegen 13 Uhr wurden von der Bahnstrecke im Elbtal aus Rauchfahnen entdeckt. 13.09 Uhr rückten die ersten Feuerwehren zu einem Waldbrand mitten in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz aus.
Es brennt in unwegsamem Gelände.
Es brennt in unwegsamem Gelände.
Über 150 Kameraden der Feuerwehr rückten zu einem schwierigen Einsatz in Basteinähe aus.
Über 150 Kameraden der Feuerwehr rückten zu einem schwierigen Einsatz in Basteinähe aus.
Von der Bergwacht mit Seilen gesichert, kämpfen sich die Kameraden der Feuerwehr zum Brandherd vor.
Von der Bergwacht mit Seilen gesichert, kämpfen sich die Kameraden der Feuerwehr zum Brandherd vor.
Auch durch Felsspalten hatten sich die Flammen gefressen.
Auch durch Felsspalten hatten sich die Flammen gefressen.
Die Feuerwehrleute begannen am Freitagmittag, die Wasserversorgung aus der Elbe zurückzubauen. Eine Notleitung aber bleibt bestehen, falls das Feuer doch wieder aufflammen sollte.
Die Feuerwehrleute begannen am Freitagmittag, die Wasserversorgung aus der Elbe zurückzubauen. Eine Notleitung aber bleibt bestehen, falls das Feuer doch wieder aufflammen sollte.

Der Waldbrand war in der Kernzone des Nationalparks am Donnerstagmittag ausgebrochen. Zwischen Wehlen und Rathen breitete sich das Feuer im zerklüfteten und schlecht zugänglichen Gebiet im Hirschgrund, am Felsen „Kraxelbrüderscheibe“, aus. 15 Ortswehren waren mit etwa 150 Einsatzkräften angerückt.

Nachdem die Feuerwehrleute über Nacht eine kurze Löschpause eingelegt hatten, sind sie im Brandareal wieder voll gefordert. Schläuche wurden von der Elbe hinauf in die Felsen gelegt, um Löschwasser in den Wald zu fördern – eine schwierige Angelegenheit angesichts der Höhe, die zu überwinden ist. Die ist auch für die Einsatzkräfte eine Herausforderung. Im Felsgebiet müssen die Kameraden auch gute, umsichtige Kletterer sein.

Nach ersten Erkenntnissen am Morgen scheint die größte Gefahr erst einmal gebannt. Ob das Feuer wirklich unter Kontrolle ist, müssen die nächsten Stunden zeigen. Das wird auch sehr vom Wetter abhängig sein - Wind kann die Flammen immer wieder anfachen, wie der Gewittersturm am Donnerstag deutlich gemacht hat.

Der Wehlener Weg zwischen Kurort Rathen und Stadt Wehlen ist voll gesperrt, schreibt die Facebook-Plattform Polizeikontrollen Sächsische Schweiz/Osterzgebirge. Fahrzeuge der Einsatzkräfte haben natürlich freie Fahrt. Und: Fahrradfahrer dürfen ebenfalls durch, heißt es.

Kurz nach um zehn vermeldet das Landratsamt in Pirna: Das Feuer breitet sich nicht weiter aus, eine Gefährdung für Kurort Rathen besteht nicht. Es ist geschätzt eine Fläche von rund 4 000 Quadratmetern betroffen. 140 Einsatzkräfte sind vor Ort, darunter Feuerwehren, Rettungsdienste, Bergwacht und Höhenrettung. 15 Feuerwehren sind beteiligt, aus Lohmen, Bad Schandau, Waltersdorf, Prossen, Porschdorf, Kurort Rathen, Dobra, Stadt Wehlen, Dorf Wehlen, Hohnstein, Rathewalde, Königstein, Ottendorf, Heidenau und Graupa.

Und diese Kameraden, die zum Teil seit Donnerstagmittag im Einsatz warfen, werden nun schrittweise abgelöst. Dazu werden Feuerwehrleute anderer Wehren aktiviert. So aus Pirna-Copitz, Sebnitz, Langenwolmsdorf, Dürrröhrsdorf-Dittersbach und Bad Gottleuba-Berggießhübel. Der Brand befindet sich in teilweise schwer zugänglichem Gebiet. Die Kameraden der Feuerwehren werden teilweise von der Bergwacht und Höhenrettung gesichert und abgeseilt.

Löschwasserversorgung wird über zwei lange Strecken gefördert: So liegen Schläuche von der Elbe über 500 bis 600 Meter bis zum Ort der Wasserübergabe, zudem wird Wasser aus der Zisterne an der Bastei herangebracht. Außerdem holen Tankfahrzeuge ständig Wasser aus dem Löschwasserteich in Rathewalde. (szo)