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Meißner Winzerin gewinnt zweiten Platz

Die Meißner Winzerin Anja Fritz wurde für ihr Engagement nun mit dem Unternehmerinnenpreis „Adelie Award“ ausgezeichnet.

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Die Finalistinnen Anja Fritz, Vanessa Bravo Feria (1. Platz) und Berit Heller (3. Platz) mit der Initiatorin des Adelie Awards Daniela Kreißig (von rechts).
Die Finalistinnen Anja Fritz, Vanessa Bravo Feria (1. Platz) und Berit Heller (3. Platz) mit der Initiatorin des Adelie Awards Daniela Kreißig (von rechts). © Kathleen Pfennig

Frau Fritz, herzlichen Glückwunsch zum zweiten Platz! Sind Sie enttäuscht, dass es nicht der erste wurde?

Nein, ich bin total froh, dass überhaupt eine Winzerin so weit nach vorne gekommen ist, das hätte ich nie gedacht. Auch dass der Wein überhaupt mal wieder in ein so positives Licht gerückt wurde, ist große Klasse. Deshalb ist der zweite Platz auch absolut genial! Ich widme ihn jeder Frau, die im sächsischen Weinbau arbeitet.

Was ist mit der Auszeichnung für Sie verbunden?

Erst mal, dass die eigene Arbeit honoriert wird, das ist ja nicht selbstverständlich. Das ist ein großer Motivationsschub. Vor allem in der Landwirtschaft geht man durch manches tiefe Tal, man trifft auch mal eine falsche Entscheidung. Nun sage ich mir: Wahrscheinlich habe ich doch alles richtig gemacht.

Es gab für den Award kein Preisgeld ...

Nein, und ich finde, es darf auch nicht immer ums Geld gehen. Die Gewinnerin Vanessa Bravo Feria, Gründerin von Pau-pau-Eis, erhält Coachings und kann diese auch gut gebrauchen, denn sie steht noch am Anfang und will sich erst mal vergrößern. Ich habe das alles schon hinter mich gebracht. Aber alle drei Finalistinnen erhalten vom Bundesverband mittelständischer Wirtschaft zum Netzwerken die Mitgliedschaft für ein halbes Jahr gesponsert.

Sie waren vor rund elf Jahren die erste Frau, die in Sachsen ein Weingut gründete. Wagen diesen Schritt heute mehr Winzerinnen?

Nein, weil es in Sachsen immer noch sehr schwierig ist, Flächen zu bekommen. Die Štadt Meißen verpachtet zum Beispiel alles an die Winzergenossenschaft. Ich fände es sinnvoller, diese Flächen jungen Winzern zu geben, die sich selbstständig machen wollen. Dann würden auch die Nachwuchsprobleme im Weinbau kleiner und es würde den Tourismus bereichern.

Die Fragen stellte Dominique Bielmeier.