Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

Deutsche Geiseln im Jemen sind wieder frei

Sanaa - Die drei deutschen Geiseln im Jemen sind frei. Das bestätigte am Freitag ein Vertrauter des Verhandlungsführers der Regierung, Scheich Abdul-Kawi Obad, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Seinen...

Teilen
Folgen
NEU!

Sanaa - Die drei deutschen Geiseln im Jemen sind frei. Das bestätigte am Freitag ein Vertrauter des Verhandlungsführers der Regierung, Scheich Abdul-Kawi Obad, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Seinen Angaben zufolge nahmen die Architektin Julia T. und ihre Eltern nach ihrer Freilassung ein Mittagessen im Haus des Verhandlungsführers ein. Am Nachmittag wurden sie in der 60 Kilometer entfernten Hauptstadt Sanaa erwartet. Das Haus des Scheichs liegt in einem Dorf, das nicht weit von dem Dorf entfernt sei, in dem die Familie aus Schleswig-Holstein gefangen gehalten worden war.

Die deutsche Botschaft in Sanaa hat am Freitag die Freilassung der im Jemen verschleppten Familie bestätigt. Ein Mitarbeiter der deutschen Botschaft sagte auf Anfrage, die drei Deutschen seien in guter gesundheitlicher Verfassung

Die drei Deutschen waren am vergangenen Sonntag während eines Ausfluges von fünf bewaffneten Angehörigen des Abu-Dhabian-Stammes in der Nähe der Stadt Radaa verschleppt worden.

Der Anführer der Kidnapper, Abdu-Rahu Saleh al-Tam, hatte kurz vor der Freilassung erklärt, er habe die Deutschen an einen anderen Ort unweit ihres alten Verstecks gebracht, weil er eine Befreiungsaktion befürchte. Al-Tam hatte die Deutschen entführt, um die jemenitische Regierung zu zwingen, seinen Sohn und einen seiner Brüder freizulassen, die wegen einer früheren Entführung im Gefängnis sitzen. Außerdem hatte er eine finanzielle Entschädigung in Höhe von 40 Millionen Riyal (rund 160000 Euro) für ein Grundstücksgeschäft gefordert, bei dem sich seine Familie übervorteilt gefühlt hatte.

Aus Kreisen der Verhandlungsführer hieß es am Freitag, die zwei Angehörigen von Al-Tam seien nicht freigelassen worden. Die Regierung habe den Kidnappern jedoch versprochen, sich binnen einer Woche noch einmal eingehend mit dem Fall zu befassen.

Al-Tam beteuerte, er habe die Geiseln „wie Familienmitglieder behandelt“. „Sie haben jeden Tag mit ihrer Familie telefoniert“, sagte der Anführer der Kidnapper. Sein Clan hatte im vergangenen Jahr fünf jemenitische Ingenieure gekidnappt, die erst nach sechs Monaten wieder freigekommen waren. (dpa)