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Schöffe schläft im Mafia-Prozess mehrfach ein

74 Verhandlungstage gab es bisher seit 2020 im Duisburger Mafia-Prozess. Noch bis Ende 2022 soll das Verfahren laufen. Für einen Schöffen anscheinend zu viel.

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Ein Schöffe ist im Mafia-Prozess am Duisburger Landgericht mehrfach eingeschlafen. Deshalb wird er am kommenden 75. Verhandlungstag nicht mehr teilnehmen. (Symbolfoto)
Ein Schöffe ist im Mafia-Prozess am Duisburger Landgericht mehrfach eingeschlafen. Deshalb wird er am kommenden 75. Verhandlungstag nicht mehr teilnehmen. (Symbolfoto) © Archiv/Marcel Kusch/dpa

Duisburg/Düsseldorf. Ein schläfriger Schöffe ist aus dem Mafia-Prozess des Duisburger Landgerichts ausgeschlossen worden, weil er mehrfach während der Sitzungen eingeschlafen ist. Dem Befangenheitsantrag mehrerer Verteidiger, dem sich auch die Staatsanwaltschaft angeschlossen habe, sei am Freitag stattgegeben worden, sagte Gerichtssprecher Henning Bierhaus.

Der Schöffe habe zuletzt am 20. Dezember vergangenen Jahres bei der Beweisaufnahme und bei anderen Verhandlungsterminen zeitweise geschlafen. Das könne das Vertrauen der Angeklagten in eine unvoreingenommene Verhandlungsführung stören. Zunächst hatte die "Bild"-Zeitung berichtet.

Prozess geht noch bis Ende 2022

Der Mafia-Prozess des Duisburger Landgerichts ist ein Großverfahren, das seit Oktober 2020 läuft und vorerst bis Ende 2022 terminiert ist. Es richtet sich gegen 14 Angeklagte, denen unter anderem Handel mit mehr als 600 Kilogramm Heroin vorgeworfen wird. 44 Anwälte verteidigen die Angeklagten.

Demnächst steht die 75. Verhandlung an. Die Sitzungen fänden zwei Mal pro Woche statt und dauerten in der Regel lange, sagte der Sprecher. Was genau den Schöffen so müde gemacht habe, sei unklar. Er habe seine Ablösung durch einen der vorher vorsorglich bestimmten Ersatzschöffen auch nicht kommentiert. (dpa)