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Die Elite trifft sich in Chemnitz

Deutschlands Tischtennis-Anhänger blicken gespannt nach Chemnitz. Zum zweiten Mal nach 2007 werden in der Stadt die deutschen Meister ermittelt. Viele wünschen sich eine Neuauflage des damaligen Herren-Endspiels.

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© dpa

Peter Hübner

Chemnitz. Dimitrij Ovtcharov gegen Timo Boll, Europameister gegen Rekord-Europameister, Titelverteidiger gegen Vorjahreszweiter - dieses prickelnde Tischtennis-Duell zeichnet sich bei den deutschen Meisterschaften in Chemnitz ab. Die Top-Stars sind an Nummer eins und zwei gesetzt. Läuft alles nach Plan, bestreiten die beiden Kumpels am Sonntag das Traumfinale. „Warten wir es einfach mal ab. Das Turnier ist ein Leckerbissen für die Fans“, sagte Boll. Er strebt seinen zehnten Titel an. Damit wäre er alleiniger deutscher Rekordmeister.

Deutsche Meisterschaft - Daten und Fakten

Der Herausforderer

Neunmal hat Boll bereits gewonnen, zuletzt 2009. Mehrere Absagen und zwei Final-Niederlagen verhinderten danach den Jubiläumstitel. Nun will der Linkshänder an seinem 34. Geburtstag die neunmaligen Champions Conny Freundorfer und Eberhard Schöler hinter sich lassen. „Ich bin fit, habe gut trainiert und bin immer noch da. Wenn ich mich an einen Tisch setze, habe ich auch Hunger“, sagte der angriffslustige Routinier. Er nutzt das Turnier als Wettkampftraining für die WM in China. „Es wäre auf jeden Fall spannend, wenn es dazu kommt“, sagte Boll zum möglichen Finale gegen Ovtcharov.

Der Titelverteidiger

Vor acht Jahren verlor Dimitrij Ovtcharov in Chemnitz sein erstes DM-Finale gegen Boll mit 2:4. In der Zwischenzeit hat sich „Dima“ enorm verbessert. Der Rechtshänder ist in der Weltrangliste an Boll vorbeigezogen und holte sich im Vorjahr seinen ersten nationalen Titel. „Die Chance auf die Titelverteidigung sehe ich mehr als Motivation denn als Druck“, sagte der 26-jährige Olympia-Dritte. Er verwies auf die Runden, die vor dem Endspiel zu absolvieren sind: „Wir sollten uns nicht zu sicher sein. Es gibt einige andere Spieler, die uns das Finale streitig machen wollen.“

Die Mitbewerber

Als Spielverderber könnten Ex-Meister Steffen Mengel (Bergneustadt), Patrick Franziska (Düsseldorf) oder Abwehrkünstler Ruwen Filus (Fulda) auftreten. Sie reisen ebenso wie Boll und Ovtcharov direkt vom WM-Lehrgang in Frankfurt/Main nach Chemnitz. Der zweifache Champion Bastian Steger (Bremen) fehlt wegen einer Zerrung. Bei den Damen haben Titelverteidigerin Shan Xiaona aus Berlin und die Weltranglisten-Achte Han Ying kurzfristig abgesagt. Das erhöht die Chancen von Jiaduo Wu, Kristin Silbereisen, Petrissa Solja, Sabine Winter und 2013-Jugend-Europameisterin Nina Mittelham.

Die Gastgeber

48 Herren und 48 Damen ermitteln die Meister im Einzel und Doppel. Gespielt wird in der 3500 Zuschauer fassenden Chemnitz-Arena. Die Top-16-Spieler greifen erstmals am Samstag ins Geschehen ein. Am Freitag wird die Vorrunde in Gruppen gespielt, die vier Endspiele sind Sonntag ab 14 Uhr angesetzt.

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