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Die Entdeckung der Langsamkeit

Der Schlepperstammtisch kam am Sonnabend zu einem Treffen. Bei einer Tour ging mit 15 Sachen zur Talsperre.

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Von Jan Iven

Günter Wetzig liebt es mit seinem Hela langsam über die Landstraße zu tuckern. „Da kann man einfach mal abschalten und den Blick über die Landschaft schweifen lassen“, sagt der 50-jährige Colditzer. So richtig entspannend sei eine Fahrt mit seinem Schlepper. Vor vier Jahren hat Günter Wetzig seinen Traktor Baujahr 1964 in Kassel gekauft, um in seinem großen Garten Holz oder Wasser mithilfe eines selbst gebauten Anhängers zu transportieren. Seit Wetzig den Traktor gekauft hat, ist auch Mitglied beim Schlepperstammtisch Hartha. Im Winter wird mit Gleichgesinnten gefachsimpelt, im Sommer geht es gemeinsam zu Treffen und Ausfahrten.

So auch an diesem Wochenende wieder. Die Mitglieder des Schlepperstammtisches trafen sich am Sonnabendvormittag auf dem Containerstellplatz von Klaus Dähne im Gewerbegebiet in Hartha. „Wir fahren heute mit 30 Schleppern nach Kriebstein, um uns die Talsperre anzuschauen“, erzählt Klaus Dähne, der mit seinem blauen S4000 Baujahr 1961 bei der Tour dabei ist. Das Tempo des Konvois muss sich an den Langsamsten anpassen, damit die Gruppe zusammen bleibt. Und so geht es gemeinsam mit 15 Kilometern pro Stunde über Reinsdorf und Neumilkau Richtung Talsperre. Knapp eine Stunde brauchen die 30 Schlepper für die 13 Kilometer lange Strecke nach Kriebstein.

An der Talsperre angekommen, machen die Mitglieder des Schlepperstammtisches erst einmal ein Gruppenfoto. Danach lernen sie das über 80 Jahre alte Wasserkraftwerk näher kennen und schauen sich die alten und neuen Turbinen an.

„Solche Treffen machen immer besonders viel Spaß“, sagt Klaus Dähne. Der nächste Höhepunkt steht auch schon fest: das Treffen „Bulldog, Dampf und Diesel“ in Markkleeberg bei Leipzig im Juli – für Schlepper-Fans die größte Veranstaltung des Jahres in der Region. An den drei Tagen werden auch die Mitglieder des Schlepperstammtisches Hartha wieder mit dabei sein. Günter Wetzig freut sich schon auf die Zusammenkunft. „Ich habe mir in diesem Jahr extra meinen Urlaub so gelegt, dass ich dann Zeit habe“, sagt er.