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Die ersten Märzenbecher sind da

Es ist kalt im Polenztal – und still. Doch bald werden die Besucherscharen kommen.

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Von Anja Weber

Ingeborg Pientak wird auch dieses Jahr wieder als Märzenbecherreporterin unterwegs sein. Im Märzenbechertagebuch auf der Stolpener Internetseite wird die Heeselichterin dann über ihre Beobachtungen berichten. Allerdings halten sich die Märzenbecher im Polenztal noch im Verborgenen. Auf den Wiesen sieht es derzeit eher noch nach Winter aus. „Wer aber partout nicht warten kann, muss sich eben mal in den Anliegergemeinden des Polenztales umschauen, hier sind an besonders sonnigen Standorten bereits ein paar Märzenbecher zu sehen“, schreibt die Naturliebhaberin im Tagebuch.

Cunnersdorfer Einwohner haben in den letzten Tagen den Rundwanderweg neu beschildert.
Cunnersdorfer Einwohner haben in den letzten Tagen den Rundwanderweg neu beschildert. © Lang

Doch lange wird es nicht mehr dauern, dann werden die Märzenbecher im Polenztal ihre Köpfe zwischen frischem Grün und braunen Blättern herausstecken. Vor genau einem Jahr standen die Märzenbecher schon in voller Blüte und die Ausflügler strömten ins Tal – und da vor allem nach Cunnersdorf. Die dortigen Einwohner wollen vorbereitet sein.

Mit der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, dem Landesverein Sächsischer Heimatschutz und Einwohnern wurden in den letzten Tagen Reparaturen an den Wanderwegen im Polenztal entlang des Cunnersdorfer Märzenbecherweges erledigt. Darüber informiert Ortsvorsteher Jens Lang. So musste zum Beispiel der Bewässerungsgraben entlang der Märzenbecherwiesen gereinigt und repariert werden. Steine und abgestorbene Baumwurzeln wurden entfernt. Außerdem haben die Helfer den Wanderweg so hergerichtet, dass er sogar mit Kinderwagen befahren werden kann. Zudem wurden die Wanderwege wieder ausgeschildert, damit jeder auch ganz sicher den Weg zu diesem Naturschauspiel findet. Trotzdem ist bei der derzeitigen Witterung festes Schuhwerk zu empfehlen.

Auch Jens Lang hat die Frühblüher im Blick. Er geht davon aus, dass sie bei dem milden Wetter der vergangenen Tage schon bald zum Vorschein kommen müssten. Er hat aber auch noch einen Geheimtipp für alle, die nicht warten wollen. Im Ort selbst seien bereits seit mehreren Tagen große Flächen mit Märzenbechern zu sehen. „Der Cunnersdorfer Märzenbecherweg ist ausgeschildert, und mit einem kleinen Umweg durch den Ort können so auch die ersten Märzenbecher bewundert werden“, wirbt Jens Lang für einen Abstecher auch in den Ort.

Als Ausgangspunkt für die Wanderungen stehen Parkplätze zur Verfügung. Die sind auch in diesem Jahr wieder ausgeschildert. Darüber hinaus sind auch die Gaststätten im Polenztal wieder auf einen Besucheransturm vorbereitet. Allerdings könnte es sein, dass die Märzenbechergucker in diesem Jahr noch weniger Frühblüher sehen als zuvor. Denn offenbar gehen die Vorkommen zurück. Das hatte Biologe Bernard Hachmöller herausgefunden.

Er ist Referatsleiter für Naturschutz im Landratsamt. Anhand von Karten hatte er im März letzten Jahres festgestellt, dass zum Beispiel von der Bockmühle flussabwärts die Dichte der Blüten deutlich nachlässt. Demgegenüber konnte er aber auch neue Vorkommen beobachten.

Die Schwankungen in der Vegetation führte er vor allem auf extreme Witterungsbedingungen zurück. Vor allem Trockenheit setzt den Märzenbechern zu. Im vergangenen Jahr waren zum Beispiel einige Bewässerungsgräben auf den Wiesen ausgetrocknet. Um ihre Attraktion im Ort zu erhalten, waren die Cunnersdorfer in den letzten Tagen mit Spaten und Schaufeln unterwegs und haben Bewässerungsgräben gereinigt und repariert.

www.hohnstein.de beziehungsweise auch

www.stolpen.de mit Märzenbechertagebuch