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Riesa
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Die Everglades von Riesa

Der hohe Wasserstand sorgt unter den Riesaer Elbbrücken für imposante Ansichten. Die gefallen nicht jedem.

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Land unter heißt es derzeit unterhalb der beiden Riesaer Elbbrücken. Im Hintergrund ist das Muskator-Areal zu sehen.
Land unter heißt es derzeit unterhalb der beiden Riesaer Elbbrücken. Im Hintergrund ist das Muskator-Areal zu sehen. ©  Sebastian Schultz

Riesa/Zeithain. Man scheint sich in das Sumpfgebiet der berühmten Everglades in Florida versetzt. Die Fassade des Muskator-Werks am anderen Flussufer verrät allerdings, dass man sich hier am Elbufer gegenüber von Riesa befindet. Das hat sich durch den hohen Wasserstand der Elbe – zuletzt hatte der Pegel Riesa fast die Hochwasserstufe 1 erreicht – in ein unwegsames Gelände verwandelt. 

Krokodile gibt es dort zwar nicht, allerdings aus Sicht des Freistaats schützenswerte Pflanzen. Die Weichholzaue nördlich der Eisenbahnbrücke gilt sogar als Waldbiotop – mit vielen Silber-Weiden, aber auch Hohen und Mandel-Weiden. 

„Baumförmigen Weiden wechseln mit Weidengebüsch und kleinen Sandbänken“, heißt es fast lyrisch in der Beschreibung des Gebiets, wo die Fachleute gar Biber-Fraßspuren gesichtet haben.

Sie schlagen deshalb vor, das Biotop am Elbufer zu schützen und zu erhalten – was bei Flussanliegern nicht gerade auf Begeisterung stößt: Denn der Uferwald ist zwar schön anzusehen, behindert allerdings bei Hochwasser den Abfluss. Und anders als in den Everglades strömt der Fluss hier durch ein relativ dicht besiedeltes Gebiet – Riesa ist eben nicht Florida. (SZ/csf)