Über vielen alten Hauseingängen sind Köpfe angebracht – mal freundlich, mal fratzenhaft.
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Von Lutz Bernhardt
Riesa. Wer mit offenen Augen durch unsere Stadt geht, wird sich möglicherweise über die seltsamen fratzenhaften Gesichter und Köpfe wundern, die in Stein gehauen an den Häusern zu finden sind. Man nennt sie Gaffköpfe. Sie werden auch an der Stelle des Schlusssteins über Türen, Tore und Fenstern verwendet. Der Gaffkopf ist eine Art von Fassadenschmuck mit der figürlichen Darstellung von Köpfen. Sie blicken von der Fassade von oben auf den Betrachter. Oft werden dafür übergroße Augen, oft auch geöffnete Münder mit Zähnen und heraus gesteckten Zungen verwendet. Außer den Gaffköpfen gibt es auch noch den Maskaron oder Fratzenkopf, der als Halbplastik die Bauwerke ziert. Sie stellen schreckeinflößende menschenähnliche Antlitze als Fabelwesen oder einer Gottheit dar.
Als dritte Art des Bauwerkschmucks ist noch der Neidkopf zu nennen. Sie befinden sich an Mauern, Türen und Giebeln von Häusern und sollen das Böse abwehren. Neidköpfe sind in unserer Gegend nicht üblich. Eine Entscheidung, zu welcher Kategorie der Kopf gehört, ist nicht immer zu treffen.