Von Jan Lange
Über zehn Jahren schlummert die Armbrust in der Waffenkammer der Städtischen Museen Zittau, ohne dass sie ein Besucher zu Gesicht bekam. Nun holt sie Museumsmitarbeiter Bernd Wabersich aus dem Depot. Am Sonntag kann das gute Stück – rund 70 Zentimeter lang – bestaunt werden. Denn das Museum öffnet seine Waffenkammer und zeigt verborgene Schätze wie eben jene Armbrust von 1759. Es gibt nur wenige Museen in Ostdeutschland, die eine ähnlich reiche Sammlung von Waffen und Rüstungen vom Mittelalter bis in die Moderne besitzen. Zwischen 200 und 300 Stücke liegen im Depot.






Als das in Zittau stationierte Infanterieregiment 102 nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst wurde, übernahm das Museum einen großen Bestand aus der Waffenkammer. Dabei handelte es sich, so Wabersich, nicht nur um deutsche Waffen. Die Soldaten wurden auch an fremden Waffen ausgebildet, damit sie mit ihnen umgehen konnten, wenn sie sie erbeuteten.
Ein Teil der Exponate stammt aus einer Privatsammlung, die ebenfalls an das Museum ging. Im Heffterbau wurden bis vor einigen Jahren mehrere Waffen ausgestellt. Nach der Sanierung dieses Museumstraktes wanderten diese Exponate aber wieder zurück ins Depot. Zudem gab es in der Sakristei des alten Franziskanerklosters 2003 und 2004 die Schau „Schutz und Trutz“. Es handelte sich um die letzte größere Ausstellung der schönsten Waffen. Heute sind nur wenige Einzelstücke in der Dauerausstellung zu sehen. Dabei gibt es in der Sammlung weitere prunkvolle Jagdwaffen, die von der Kunstfertigkeit der Büchsenmacher zeugen. „Der Blick in die Rüstkammer ist nicht nur was für Militärhistoriker, er ist auch erhellend für das Verständnis der damaligen Zeit“, so Wabersich.
Zu sehen sind die Schätze aus der Waffenkammer am Sonntag, um 15 Uhr, im Obergeschoss des Museums.