Von Carina Brestrich
Freital. Bohren, hämmern, streichen, putzen – zusammen etwas schaffen: Das ist das Ziel der 48-Stunden-Aktion, für die sich dieses Wochenende landkreisweit wieder zahlreiche junge Leute ins Zeug gelegt haben. Fast 100 Jugendgruppen mit insgesamt mehr als 1 000 Jugendlichen sind in türkisfarbene T-Shirts geschlüpft und haben mit angepackt.
Hier wurde angepackt
Seit zehn Jahren treffen sich die Jugendlichen zur 48-Stunden-Aktion, um innerhalb von zwei Tagen etwas auf die Beine zu stellen: Ob Frühjahrsputz im Vereinshaus, Saubermachen im Park oder Zaunstreichen am Kindergarten – die Vielfalt der Aktionen ist groß. „Inzwischen ist die Aktion eine feste Größe, die nicht mehr wegzudenken ist“, sagt Peggy Pöhland vom Jugendring, der die Aktionen zusammen mit dem Verein Pro Jugend und dem Kinder- und Jugendhilfeverbund Freital (KJV) koordiniert. „Es ist schön, dass das Interesse von den Jugendliche auch nach zehn Jahren so groß ist“, sagt sie.
Das zeigt sich in den Teilnehmerzahlen, die in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Vor allem Jugendfeuerwehren nutzen das Wochenende, um Altes zu verschönern oder Neues zu schaffen. „Aber auch andere Gruppen wie Jugendclubs, Vereine oder Jugendliche, die sich lose zusammengeschlossen haben, wollen wir mit der Aktion ansprechen“, sagt Peggy Pöhland.
Während sich in Freital zehn Gruppen engagierten, waren in den umliegenden Gemeinden und der Region Osterzgebirge mit 40 Gruppen diesmal so viele wie noch nie dabei. Max Schirmer, Sozialpädagoge bei Pro Jugend, war das ganze Wochenende unterwegs, um die Gruppen bei ihren Aktionen zu besuchen. In Bannewitz etwa haben Kinder und Jugendliche einen Pavillon für den neuen Bürgerpark gebaut. In Wilsdruff ist ein Bolzplatz wieder fit gemacht worden. „Für die Jugendlichen ist es eine schöne Bestätigung – vor allem dort, wo Passanten vorbeikommen und sehen, dass sich die Jugendlichen am Wochenende für das Gemeinwesen engagieren“, sagt er. Zudem stärken solche gemeinsamen Aktionen das Gruppengefühl: „Die Jugendlichen sind stolz auf das, was sie geschafft haben“, sagt Max Schirmer. So habe vor allem am Sonnabend das Wetter für Motivation gesorgt, am Sonntag dagegen machte mancherorts der Regen einen Strich durch die Rechnung. Doch nicht nur die Jugendlichen und Kommunen profitieren von den Arbeitseinsätzen.
Auch für die Träger der Jugendarbeit, die das ganze Wochenende in ihren Gebieten unterwegs waren, hat die Aktion Vorteile. Sie gibt die Möglichkeit, mit den Jugendlichen über Probleme, Sorgen und Wünsche ins Gespräch zu kommen.