Von Franz Herz und Maik Brückner
Oberhäslich/Liebenau. Frische Kartoffeln vom Feld sind für viele Osterzgebirgler immer noch ein Genuss. Deshalb warten sie geduldig auf den Moment, wenn die Agrarbetriebe wieder zum Kartoffellesen einladen. „Die Nachfrage ist groß. Wir haben jetzt schon regelmäßig Anrufe, aber es geht erst am Freitag los“, sagt Wilfried Menzer vom Vorstand der Agrargenossenschaft Reinholdshain. Wie in den Vorjahren lädt nicht nur sein Betrieb, sondern auch die Liebenauer Agrargesellschaft zum Kartoffellesen ein.
Wer sich auf die Felder begibt, wird in diesem Jahr eher mittelgroße Knollen einsammeln können. Denn das Wetter hat den beiden Betrieben zu einer mittelprächtigen Ernte verholfen. „Die Feuchtigkeit hat natürlich gefehlt dieses Jahr. Aber es reicht für einen mittleren Ertrag“, sagt Menzer. Sein Betrieb hat schon mal probeweise die ersten Kartoffeln roden lassen. Deshalb kann er sich das Urteil erlauben. Ähnlich fällt die Einschätzung von Bernd Grahl aus. Der Dittersdorfer ist Chef der Pflanzenproduktion in Liebenau.
Beide Firmen haben wieder Kartoffeln der Sorte „Quarta“ angebaut. Diese Kartoffeln sind etwas empfindlich und deshalb vor allem für die Lese von Hand geeignet. Dabei werden sie sanfter behandelt als mit Maschinen. Außerdem treibt die Quarta erst recht spät Keime. Sie lässt sich Zeit bis ins Frühjahr. Solange bleibt sie im Keller frisch. Von daher haben sich beide Betriebe für diese Knollenart entschieden.
Die Reinholdshainer haben in diesem Jahr einen Schlag von gut drei Hektar mit Kartoffeln bepflanzt. Der Acker befindet am Ortsrand von Oberhäslich und ist über die Fiebigstraße zu erreichen. Zur besseren Orientierung wird der Weg ausgewiesen. Die Liebenauer Kartoffelacker ist etwa 2,6 Hektar groß und befindet sich hinter der Gaststätte Pin Inn. „Wir werden den Weg dorthin ausschildern“, verspricht Grahl. Sein Unternehmen hält kleine 25-Kilosäcke bereit, die für 40 Cent verkauft werden. Ein gefüllter Sack kostet sieben Euro. Die Reinholdshainer Landwirte verlangen den gleichen Preis. „Wie treten nicht in Konkurrenz“, sagt Pflanzenchef Klaus Köhler.
Kartoffellese bei Oberhäslich: Freitag, 18.9., von 8 bis 18 Uhr und am Sonnabend, 19. 9., von 8 bis 12 Uhr.
Kartoffellese in Liebenau: 18.9. von 10 bis 18 Uhr und am Sonnabend, 19.9., von 8 bis 12 Uhr