Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Merken

Die Kreuz-Retter

Ein Verein will im Schluckenauer Zipfel ein Denkmal sanieren. Dabei braucht er Hilfe – über die Grenze hinweg.

Teilen
Folgen
NEU!
© privat

Von Katarina Gust

Schluckenauer Zipfel. Es soll wieder strahlen: Das geschmiedete Kreuz, das einst ein Wahrzeichen von Kopec (Hemmehübel) war, einem kleinen Ort nahe der deutschen Grenze im Schluckenauer Zipfel. Der Verein Náš Kopec, was so viel wie „Unser Hemmehübel“ bedeutet, will das Kreuz restaurieren und im Ort neu aufstellen lassen. Die Vereinsmitglieder wollen die Kosten über Spenden finanzieren. Und suchen nun auch über die Grenze hinweg nach Unterstützern für ihr Vorhaben. Das Kreuz stammt ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert. Neben Jesus Christus sind weitere biblische Figuren darauf abgebildet. Das Kreuz steht in der Nähe der ehemaligen Richtermühle, die bereits zum Nachbarort Brtníky (Zeidler) gehört. 1804 wurde es im Auftrag von zwei Einwohnern hergestellt. Nach einem von ihnen, Anton Kauffer, ist es auch benannt. Schmiedemeister Heinrich Lindner hat das Kreuz schließlich geschmiedet, wie Ilona Hlouskova vom Verein Náš Kopec erzählt. Die Figur von Jesus ist aus Blech gefertigt. Drum herum sieht man die Jungfrau Maria, Joseph und Maria Magdalena. Auch ein Sandsteinsockel gehört zu dem filigranen Ensemble. Das sogenannte Kauffer-Kreuz war nicht das einzige im Ort. Elf geschmiedete Kreuze haben einst Brtníky geschmückt. Nur drei sind bis heute erhalten geblieben. Eines dieser Kreuze haben Ilona Hlouskova und ihre Mitstreiter schon dieses Jahr aufgehübscht. Das gusseiserne Kreuz mit der Figur von Jesus Christus wurde gesäubert und neu angestrichen. Der ortsansässige Kunstschmied Josef Hercík hat es wieder hergestellt. Nun will der Verein das nächste Kreuz vor dem Verfall retten – das Kauffer-Kreuz. Einen Steinmetz haben die Mitglieder bereits gefunden. Eine Werkstatt in Decín (Tetschen) wird es aufarbeiten. Voraussichtlich bis September werden die Arbeiten dauern.

… und an diesem neuen Standort wieder aufgestellt werden.
… und an diesem neuen Standort wieder aufgestellt werden. © privat

Um Geld für die Restaurierung zu sammeln, hat der Verein bereits mehrere Aktionen gestartet. Dieses Jahr wurden verschiedene Ansichtskarten veröffentlicht, die das tschechische Dorf, seine vielen Umgebindehäuser und Denkmäler zeigen. Die Karten sind unter anderem in der Obermühle bei Hinterhermsdorf, der Felsenmühle bei Ottendorf, sowie den Informationszentren in Rumburk, Lipová und Brtníky erhältlich. Der Erlös aus dem Verkauf fließt auf das Spendenkonto für das Kauffer-Kreuz, teilt Ilona Hlouskova mit. Noch reicht die Summe allerdings nicht, um die Arbeiten zu finanzieren. Die Tschechen starten deshalb einen Spendenaufruf, der über die Ländergrenze hinweg reicht. „Für jede finanzielle Unterstützung sind wir dankbar“, sagt Ilona Hlouskova.

Der Verein „Náš Kopec“ ist unter 00420 777 947 939 oder per E-Mail an [email protected] erreichbar.

www.naskopec.cz