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Die Kunden sind zurück

Trotz Juni-Hochwasser machten viele Händler in Meißen zu den Feiertagen einen guten Umsatz. Manchen setzte aber das milde Wetter zu.

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© hübschmann

Von Dominique Bielmeier

Schlecht. Ganz schlecht. So antwortet Matthias Striegler auf die Frage, wie sein diesjähriges Weihnachtsgeschäft ausfiel. Der Inhaber von Sport & Mode Striegler in der Elbstraße machte nämlich deutlich weniger Umsatz als im Vorjahr. Im Sommer musste er seinen Laden wegen des Hochwassers für vier Wochen schließen. „Wir haben noch immer mit der Flut zu kämpfen, weil einfach viele Kunden weggeblieben sind.“ Das Hochwasser ist aber nicht allein schuld am schlechten Umsatz. Denn vor allem wegen des milden Wetters blieb Striegler in diesem Jahr auf viel Ware sitzen. Egal ob Winterkleidung, Schlitten oder Skier – „Es fehlte einfach die Kälte“, so der Unternehmer. „Viele lassen sich bei uns beraten und sagen dann, falls der Winter doch noch kommen sollte, wissen wir ja, wo es Skier gibt.“

Andere Händler profitieren von der Freude am Schenken zum Fest: „Das Weihnachtsgeschäft lief wirklich super, es wurde mehr gekauft als im Vorjahr“, sagt Anke Fritsche, Leiterin der AWG-Filiale im Elbe-Center. „Ich denke, das hing mit Gutscheinen und Geldgeschenken zusammen, die nach Weihnachten bei uns eingelöst wurden.“ Im Gegensatz zum AWG in der Schützestraße musste ihre Filiale nicht wegen des Hochwassers schließen. Doch auch Anke Fritsche kennt die negativen Folgen des milden Wetters: „Wir haben noch Schlitten, die keiner wollte.“ Und statt Mützen und Handschuhen wird in diesem Jahr eher dünnere Kleidung gekauft.

Auch im Modehaus Fischer am Markt freut man sich über eine positive Endjahresbilanz. Mitarbeiterin Monika Müller erzählt vom steten Umsatzanstieg nach dem Junihochwasser. „Und das Weihnachtsgeschäft lief sogar besser als im vorigen Jahr.“

Nach Sanierung kamen die Kunden

Den Umsatz steigern konnte Silke Engelhorn. Sie ist Inhaberin des „Glücksfalls“, eines Geschäfts für Design, Geschenke und Lebensart in der Fleischergasse. Der Laden war vom Hochwasser stark betroffen, musste wochenlang schließen und saniert werden. „Zum Weinfest im September haben wir wiedereröffnet“, erzählt Silke Engelhorn. „Es war das beste, was ich je miterlebt habe.“ Seitdem ging es stetig bergauf, die früheren Kunden kehrten nach und nach zurück. Nur vom ersten Dezemberwochenende ist die Inhaberin enttäuscht. „Dabei mussten wir beim Gewerbeverein sogar die landesweite Werbung bezahlen.“

Für den „Einseifer“ Dirk Schneider lief es Ende 2013 ebenfalls nicht schlecht. „Weihnachtszeit ist Badezeit“, sagt der Besitzer des Seifen- und Kosmetikladens im Hohlweg. Trotz Flut blieb das Weihnachtsgeschäft unverändert, auch dank einer treuen Stammkundschaft, wie er erklärt. Das Wetter spielt für ihn kaum eine Rolle.

Weil Bücher ein traditionelles Geschenk sind, freut man sich auch bei Thalia in der Elbstraße über das gute Geschäft zum Jahresende. Hochwasserbedingt musste auch diese Filiale zeitweise schließen. „Nach der Wiedereröffnung war deutlich zu bemerken, dass viele Kunden der Buchhandlung die Treue gehalten haben“, erklärt eine Sprecherin. Besonders beliebt seien in diesem Jahr elektronische Lesegeräte gewesen.