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Die Leckerbissen vom Wenzelsmarkt

Die Gastronomen bieten in diesem Jahr besondere Köstlichkeiten an. Die SZ hat einige getestet.

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© Uwe Soeder

Von Marleen Hollenbach

Bautzen. Zur Mittagszeit ist die Schlange besonders lang. Dann arbeitet Annett Bricin quasi im Akkord. Umso mehr Besucher an ihrer kleinen Hütte auf dem Kornmarkt in Bautzen warten, umso schneller wird sie. Die Zange in der Hand holt die Frau mit der Strickmütze und der dicken schwarzen Weste geschickt eine Wurst nach der anderen vom Grill. Die meisten Besucher wählen den Klassiker: die Bratwurst mit Senf. Dabei hat Annett Bricin in diesem Jahr eine besondere Spezialität im Angebot. Eine Bulette für Adelige. „Die hätte König Wenzel sicher geschmeckt“, meint sie. Die Wurstexpertin hat an alles gedacht. Damit sich der König nicht bekleckert, schneidet sie die Bulette in kleine, mundgerechte Stücken. Und weil so ein Herrscher nicht einfach nur eine Bulette essen kann, gibt es dazu eine spezielle Currysoße.

Leckereien vom Wenzelsmarkt

Die süße Versuchung Auf keinem Weihnachtsmarkt darf der Baumstriezel fehlen. In Bautzen gibt es die Süßigkeit sogar mit Glühweingeschmack. Tatsächlich riecht der Baumstriezel, als wäre er in das Getränk getunkt worden – und schmeckt auch so. Fazit: süß und mit viel Aroma
Die süße Versuchung Auf keinem Weihnachtsmarkt darf der Baumstriezel fehlen. In Bautzen gibt es die Süßigkeit sogar mit Glühweingeschmack. Tatsächlich riecht der Baumstriezel, als wäre er in das Getränk getunkt worden – und schmeckt auch so. Fazit: süß und mit viel Aroma
Die gewagte Kombination Die Wurstexperten auf dem Hauptmarkt kombinieren den deftigen Geschmack einer Bratwurst mit Bratapfel und Zimt. Leider überdeckt der Senf die besondere Note. Ohne Senf schmeckt die Wurst aber wirklich weihnachtlich.  Fazit: kreativ und schmackhaft
Die gewagte Kombination Die Wurstexperten auf dem Hauptmarkt kombinieren den deftigen Geschmack einer Bratwurst mit Bratapfel und Zimt. Leider überdeckt der Senf die besondere Note. Ohne Senf schmeckt die Wurst aber wirklich weihnachtlich. Fazit: kreativ und schmackhaft
Der Sattmacher Wer großen Hunger hat, sollte Lángos wählen. Die ungarische Spezialität gibt es in Bautzen nicht nur in der herzhaften Version. Mit Apfelmus wird daraus eine süße Alternative zur Wurst – und eine gute Basis für den Glühweinabend.  Fazit: etwas langweilig, dafür sättigend
Der Sattmacher Wer großen Hunger hat, sollte Lángos wählen. Die ungarische Spezialität gibt es in Bautzen nicht nur in der herzhaften Version. Mit Apfelmus wird daraus eine süße Alternative zur Wurst – und eine gute Basis für den Glühweinabend. Fazit: etwas langweilig, dafür sättigend
Das Komplettpaket Pilze und Geschnetzeltes bekommt, wer die Hubertus-Pfanne auf dem Kornmarkt bestellt. Preiselbeeren runden den Geschmack ab. Und der Clou: Sogar die Schale kann man essen. Allerdings kostet die Pfanne sechs Euro. Fazit: teuer aber reichhaltig
Das Komplettpaket Pilze und Geschnetzeltes bekommt, wer die Hubertus-Pfanne auf dem Kornmarkt bestellt. Preiselbeeren runden den Geschmack ab. Und der Clou: Sogar die Schale kann man essen. Allerdings kostet die Pfanne sechs Euro. Fazit: teuer aber reichhaltig

Ein Angebot, das gut ankommt. Vor allem an den Wochenenden haben schon viele Gäste des Bautzener Weihnachtsmarktes ihre neue Spezialität ausprobiert – und für gut befunden. Annett Bricin hofft jetzt, dass sich ihr Gericht bei den Besuchern herumspricht – und die Curry-Bulette am Ende sogar einen Preis gewinnt.

Die Stadt hat in diesem Jahr die Gastronomen aufgefordert, eigens für den Markt eine Spezialität zu kreieren. Prämiert wird der Leckerbissen, der den Besuchern am besten mundet. Eine Jury aus Gastronomen, Journalisten und den Weihnachtsmarkt-Besuchern hat in den vergangenen Tagen 13 verschiedene Gerichte gekostet.

Auch die SZ war als Tester auf dem Bautzener Weihnachtsmarkt unterwegs. An allen Hütten, die mit einem blauen Schild gekennzeichnet sind, holten sich die Reporter die besonderen Speisen ab. Egal ob günstig oder teuer, süß oder herzhaft – einfach alles wurde ausprobiert. Dabei fiel eines sofort auf: Der Wenzelsmarkt ist traditionell sehr fleischlastig. So steht zum Beispiel die Wurst gleich fünfmal in verschiedenen Varianten auf der Liste der Wettbewerbs-Teilnehmer. Die Gastronomen lassen sich allerdings viel einfallen, wenn es darum geht, Klassiker neu zu verpacken. Sie kreieren eine Wurst, die nach Zimt schmeckt, sie tauchen einen Baumstriezel in Glühwein und garnieren Lángos mit Apfelmus und Marmelade. Ein kulinarischer Spaziergang lohnt sich.

„Wenzels Lieblings-Leckerbissen“ wird am Sonntag um 14 Uhr auf der Bühne am Bautzener Hauptmarkt gekürt.