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„Die richtig heißen Tage fehlen“

Sommer plus Sonne gleich volles Haus? Diese Rechnung geht bislang in den Freibädern der Gegend nicht so recht auf.

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© Sebastian Schultz

Von Dörthe Gromes

Region Riesa. Ein Nachmittag am Ende der Ferienzeit: Es ist angenehm warm, aber nicht wirklich heiß. Sonne und Wolken wechseln sich ab, kein Regen. Die Besucherzahl im Strehlaer Nixenbad ist überschaubar. „Derzeit sind etwa 70 Leute im Bad“, schätzt Schwimmmeister Jürgen Pyka, der schon seit 1971 hier Dienst tut. An Spitzentagen, wenn die Sonne brennt, kommen zwischen 700 und 1 000 Leute pro Tag in das gepflegte Bad mit der großen Wasserrutsche. „Dieses Jahr hat das Wetter bislang nicht recht mitgespielt, es gab keine durchgehende Schönwetterperiode wie 2015“, erklärt Pyka die wenigen Besucher in dieser Saison im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Das wechselhafte Sommerwetter bekommen auch die anderen Freibäder im Altkreis Riesa zu spüren. Ob im Naturbad Goltzscha, im Glaubitzer Waldbad oder im Freizeitbad Weida – überall heißt es, dass die Besucherzahlen in diesem Jahr so seien wie das Wetter: durchwachsen.

Schwimmmeister Peter Schmale vom Natur- und Waldbad Glaubitz ist in dieser Saison aufgefallen, dass tendenziell mehr Familien mit Kleinkindern kommen. Die Zahl der Schulkinder habe dagegen abgenommen. „Das Freizeitverhalten hat sich eben geändert“, lautet seine Erklärung. Er ist skeptisch, ob der August die mauen Besucherzahlen noch retten kann: „In der Regel lassen die Besucherzahlen ab Mitte August stark nach, wenn die Tage schon kürzer und die Nächte kühler werden.“

Das Naturbad Goltzscha öffnet ab etwa 20 Grad Lufttemperatur und stabilem Wetter. Christian Albert vom Goltzschaer Bad erzählt: „Zwar hatten wir an so vielen Tagen wie nie zuvor offen, aber die wirklich heißen Tage fehlen.“ Die Wassertemperatur beträgt derzeit 23 Grad Celsius. „Durch den ständigen Durchfluss des Baches ist die Wasserqualität sehr hoch. Wir haben keine Probleme mit Blaualgen“, so der Schwimmmeister. Das wüssten vor allem Familien mit kleinen Kindern zu schätzen, da die Knirpse gechlortes Badewasser mitunter nicht gut vertragen. Im Freizeitbad Weida in Riesa sieht es bislang mit dieser Saison auch nicht so rosig aus. „Saisonkarten haben wir diese Saison leider viel weniger verkauft als im vergangenen Jahr“, resümiert Mitarbeiter Hans Sachs. Dabei seien die Preise stabil geblieben. Neben dem launenhaften Wetter macht Hans Sachs noch einen Faktor aus, der sich negativ auf die Besucherzahlen auswirkt: „Am Monatsende haben viele Leute kein Geld mehr, dann kommen deutlich weniger zu uns.“ Zudem gäbe es immer wieder Verwechslungen mit dem Freibad im Ort Weida in Thüringen – zumindest im Internet. „Die Leute wundern sich dann an der Kasse über die unterschiedlichen Preise und Öffnungszeiten“, so der Kassierer.

Weniger Gedränge im Freibad – für manche kann gerade das ein guter Grund sein, sich auf den Weg in die nächstgelegene Badeanstalt zu machen.

Im Internet finden Sie Bäder unter den Adressen: www.strehla.de, www.waldbad-glaubitz.de, www.naturbad-goltzscha.de und www.baederbetrieb-riesa.de