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Die schönsten Ecken entdecken

Gut zu Fuß musste sein, wer sich beim 15. Tag der offenen Hinterhöfe in Bischofswerda nichts entgehen lassen wollte.

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© Regina Berger

Von Constanze Knappe

Waschbrett, Mangel oder Wringmaschine. An diese Utensilien aus Omas Zeiten erinnert sich noch mancher Bischofswerdaer. Zu sehen waren sie am Sonntag bei Christa Schudeja in der Brauhausgasse 9. Liebevoll dekoriert hatte die 62-Jährige zudem ein Küchenbüfett aus den 1930er Jahren. Seit 2010 beteiligt sie sich am Tag der offenen Hinterhöfe. An die 400 Besucher begrüßte sie gestern. Am Vorabend hatten sich die Bewohner der Brauhausgasse in ihrem Hof am Lagerfeuer getroffen. Dass sich Bürger für die Stadt engagieren, findet sie toll, sagt Christa Schudeja. Da wolle auch sie dabei sein. Wie auch Elke Förster. Vor ihrem Schreibwarengeschäft an der Kirchstraße bastelte sie mit Interessenten Herrnhuter Sterne. Wegen des herrlichen Spätsommerwetters hatte so mancher noch keinen Nerv dafür. Darüber war Elke Förster, die von Beginn an dem Aktionstag teilnimmt, nicht allzu traurig. „Man sieht, dass das Event angenommen wird“, sagt sie.

Die Bilder vom Tag der offenen Hinterhöfe

Christa Schudeja war am Sonntag eine von 30 Bischofswerdaer Gastgebern, die ihre Hinterhöfe für Besucher öffneten. Gelegenheit, die sonst nur privat genutzten Höfe zu besichtigen, gibt es nur einmal im Jahr – zum Tag der offenen Hinterhöfe.
Christa Schudeja war am Sonntag eine von 30 Bischofswerdaer Gastgebern, die ihre Hinterhöfe für Besucher öffneten. Gelegenheit, die sonst nur privat genutzten Höfe zu besichtigen, gibt es nur einmal im Jahr – zum Tag der offenen Hinterhöfe.
Torsten Kunath und seine Kinder Elias und Elina bauten mit Ziegeln und Mörtel.
Torsten Kunath und seine Kinder Elias und Elina bauten mit Ziegeln und Mörtel.
Sägewerksbesitzer Frank Schmelzer (l.) freute sich auf dem Herbstmarkt über regen Zuspruch.
Sägewerksbesitzer Frank Schmelzer (l.) freute sich auf dem Herbstmarkt über regen Zuspruch.
Die Schülerband des Gymnasiums rockte in der ehemaligen Sparkasse am Markt.
Die Schülerband des Gymnasiums rockte in der ehemaligen Sparkasse am Markt.
Wie Carola waren in der Modenschau des Modehauses Gierth Kunden die Models.
Wie Carola waren in der Modenschau des Modehauses Gierth Kunden die Models.
Albert und Julia hatten ihren Spaß im Badezuber im Hof der Stadtapotheke.
Albert und Julia hatten ihren Spaß im Badezuber im Hof der Stadtapotheke.
Was man mit Sprühdosen machen kann, demonstrierte Steffen Herold.
Was man mit Sprühdosen machen kann, demonstrierte Steffen Herold.

Vor Spielwaren Kletzsch in der Dresdner Straße konnten sich Kinder als kleine Baumeister fühlen. Mit echten Miniziegeln und einem Bio-Mörtel mit Mais, der wasserlöslich ist, bauten Elias (7) und Elina (4) richtige Mauern. Als ganz tolle Aktion lobten ihre Eltern Doreen Fritzsche und Torsten Kunath aus Weickersdorf die offenen Hinterhöfe. „Man kann Ecken von Bischofswerda erkunden, die einem sonst verwehrt bleiben“, sagten sie. Im Hof der Stadtapotheke konnten Besucher in einen mit 40 Grad warmen Wasser gefüllten Zuber baden. Mehr als 20 trauten sich das am Vorabend. Am Sonntag stiegen Kinder wie Julia (5) und Albert (4) ins Wasser. Alberts Vati Andreas Ludwig sprach sich ebenfalls begeistert über den Aktionstag aus. Allzu viel gesehen hatten die beiden bis dahin noch nicht, sie waren vorher beim Tag des offenen Granitdorfs in Demitz-Thumitz.

Musik an vielen Stellen

In goldenes Licht tauchte die Sonne den Markt, wo Händler Herbstwaren anboten. Frank Schmelzer vom gleichnamigen Sägewerk aus Bischofswerda freute sich über tolle Stimmung und großes Interesse. Gleiches bestätigte auch Steffen Herold. Massenweise“ seien die Leute ins Kreativum an der Kamenzer Straße gekommen. Dort demonstrierte er, wie man mit Sprühdosen verschiedene Schriften gestaltet.

Für Musik war an etlichen Ecken gesorgt. Meist aus der Konserve, aber auch handgemacht wie von der Dixielandband Radio Brassiv im Hof der Stadtapotheke, von der Trommeltruppe Akoma vor dem Eine-Welt-Laden oder von der Schulband des Goethe-Gymnasiums im Eckhaus Markt/Kirchstraße. Bevor die ihre rockigen Töne anschlug, hatte dort der Tanzkreis der Volkssolidarität Tänze für Ältere und Junggebliebene vorgeführt. Wer gestern alles erkunden wollte, der musste gut zu Fuß sein. Gelohnt hat sich das allemal.