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Die tierischen Aufreger 2018

Was wäre ein Jahr ohne tragisch-schöne Tiergeschichten? Auch 2018 ging es zum Teil kurios zu. 

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Züchter Mirko Ruhnau (links) übergab den Ganter August an Marie Theres und Thomas Pludra.
Züchter Mirko Ruhnau (links) übergab den Ganter August an Marie Theres und Thomas Pludra. © Dietmar Thomas

Manche Geschichten rufen aber einfach nur Kopfschütteln und Unverständnis hervor, wie zum Beispiel der Fall der todkranken Katze, die einfach in der Mulde entsorgt wurde. Besonders ans Herz ging die Geschichte des Ganters August, der Ende November bei der Ausstellung des Rassegeflügelzüchtervereins Ostrau als erster Preis einer Schätzfrage verlost wurde. Gewinner war Thomas Pludra, Sohn des bekannten DDR-Jugendbuchautors Benno Pludra. Er und seine Tochter Marie Theres brachten das Tier auf einen Hühnerhof statt zum Schlachter. Die Verlosungsaktion hatte trotzdem ein Nachspiel. Die Vorsitzende des Leisniger Tierschutzvereins Rosi Pfumfel erstattete Anzeige, weil lebende Tiere nicht verlost werden dürfen. Rechtliche Schritte wurden aber nicht eingeleitet.

Mischlingshündin Bonny wurde für 500 Euro im Internet angeboten.
Mischlingshündin Bonny wurde für 500 Euro im Internet angeboten. © André Braun

Hund soll im Internet verkauft werden

Ein besonders dreister Fall rief die Mitarbeiter des Tierheims Ostrau im November auf den Plan: Die damals sechs Monate alte Mischlingshündin Bonny, die kurz vorher an ein junges Paar vermittelt worden war, wurde im Internet für 500 Euro zum Verkauf angeboten. Die Tierschützer meldeten sich bei dem Paar und fragten, ob der Hund noch da wäre. Nur weil die beiden den Hund umgehend zurückbrachten, habe das Tierheim von einer Anzeige abgesehen. Vermutet wurde, dass das Paar mit dem Hund nicht zurechtgekommen ist. Es ist aber verboten, Tierheim-Tiere weiterzuverkaufen. 

Kameraden der Döbelner Feuerwehr befreien ein Reh aus einem Weidezaun.
Kameraden der Döbelner Feuerwehr befreien ein Reh aus einem Weidezaun. © André Braun

Reh verfängt sich im Weidezaun

Die Feuerwehr Döbeln ist im April zu einer Tierrettung gerufen worden. Ein Reh hatte sich verlaufen und an der Töpfergasse verfangen. Passanten gelang es, das Tier zunächst zu befreiten. Doch schon wenig später ging erneut ein Alarm bei der Feuerwehr ein. Dasselbe Tier hatte sich mit dem Kopf und einem Bein in einem Weidezaun am ehemaligen Obdachlosenheim an der Staupitzstraße in einem Weidezaun verheddert. Die Feuerwehrleute befreiten es und brachten es in einer Wanne nach Gärtitz, wo es in die freie Wildbahn entlassen wurde. Es hatte nur leichte Blessuren davongetragen. 


Ein kleines Storchenjunges fällt aus dem Nest. Es hat Glück, Anwohner finden und versorgen es. 
Ein kleines Storchenjunges fällt aus dem Nest. Es hat Glück, Anwohner finden und versorgen es.  © privat

Anwohner päppelt Storchenbaby auf

Das ging gerade noch einmal gut. In Polditz ist Mitte Juni ein Storchenjunges aus dem Nest gefallen. Es wurde unter dem Horst liegend von einem Anwohner gefunden. Er nahm den jungen Vogel zunächst mit und versorgte ihn auf Anraten von Klaus Döge vom „Coreteam Sachsenstorch“ mit Regenwürmern und rohem Geflügelfleisch. Wenig später gab der Finder das Tier an Uwe Seidel aus Kleinbothen ab, der ebenfalls im Storchenteam tätig ist. Er sorgte mit Rotlicht für Nestwärme, bevor „Poldi“ – so wurde das Storchenjunge getauft – zum Aufpäppeln nach Loburg zur Vogelschutzwarte kam.  

So soll die Englische Bulldogge aussehen. Das Klonen übernehmen Südkoreaner.
So soll die Englische Bulldogge aussehen. Das Klonen übernehmen Südkoreaner. © privat

Paar lässt Hund klonen

Eine fünfköpfige Familie aus Mittelsachsen wartet auf ihren neuen Hund. Voraussichtlich im Frühjahr 2019 könnte sie ihn erhalten. Es ist jedoch nicht irgendein Welpe. Die Englische Bulldogge soll dem im Februar dieses Jahres verstorbenen Rüden Marlon zum Verwechseln ähnlich sein, denn das Tier wurde in Südkorea geklont. Dafür hatte das Unternehmerpaar die Gewebeproben ihres verstorbenen Hundes selbst nach Südkorea gebracht und hofft nun darauf, ein nicht nur im Aussehen, sondern auch im Wesen ähnliches Tier zu erhalten. Rund 87 000 Euro muss die Familie dafür aufwenden. 

Durch das Füttern von Passanten wurde Pony Susi schwer krank. 
Durch das Füttern von Passanten wurde Pony Susi schwer krank.  © André Braun

Pony hätte fast nicht überlebt

Im Oktober war das Pony Susi von Peggy Fiedler schwer erkrankt. Es litt an einer Kolik und wälzte sich vor Schmerzen auf der Koppel an der Oschatzer Straße in Döbeln-Nord. Vermutlich wurde die Erkrankung durch falsches Futter ausgelöst. Susi musste tierärztlich behandelt werden. Leider würden die Pferde aus falsch verstandener Tierliebe immer wieder von Passanten gefüttert, so Peggy Fiedler. Dies könne fatale Folgen haben und sogar zum Tod führen. Zum Glück hat Susi, die mit 30 Jahren schon eine Pferde-Oma ist, die Erkrankung inzwischen gut überstanden. 

© Symbolfoto: dpa

Hunde töten Reh

Mitte Juni wurde im Gersdorfer Wald von Jens Schmidt, Betreuer des Privatwaldes, ein totes Reh gefunden. Es stellte sich heraus, dass freilaufende Hunde das Tier gejagt und getötet haben. Schmidt verwies auf die Leinenpflicht und erklärte, dass die Hunde mit der Ricke wohl leichtes Spiel hatten, denn sie halten sich um diese Jahreszeit in der Nähe ihres Nachwuchses auf, um ihn zu schützen. Wenig später wurde ein junges Reh in Roßwein am Hartenberg gesichtet. Schnell wurde die Vermutung laut, dass es sich um das Kitz handeln könnte. Dies konnte Revierförster Dirk Tenzler aber ausschließen.
 

In einer Plastiktüte wurde diese Katze in die Mulde geworfen.
In einer Plastiktüte wurde diese Katze in die Mulde geworfen. © privat

Katze in der Mulde entsorgt

Ronja Schubert fischte Mitte November eine Plastiktüte an der Brücke Friedrichstraße in Döbeln aus der Mulde. Darin befand sich eine Katze in einem elenden Zustand. Die Döbelnerin brachte sie zu einem Tierarzt, der aber nicht mehr helfen konnte. Vermutet wurde, dass das Tier krank war und die Besitzer die Behandlungskosten sparen wollten. Fast schon makaber: Die Besitzer hatten eine Rose zu der Katze in die Plastiktüte gelegt. Ronja Schubert suchte nach denjenigen, die das Tier einfach in die Mulde geworfen hatten, und erstattete Anzeige bei der Polizei – leider bislang ergebnislos.
 

Ein Kuh auf Abwegen: Vier Tage lang hielt sie Besitzer, Helfer, Polizei und Anwohner auf Trab. Schließlich musste sie erschossen werden.
Ein Kuh auf Abwegen: Vier Tage lang hielt sie Besitzer, Helfer, Polizei und Anwohner auf Trab. Schließlich musste sie erschossen werden. © privat

Kuh büxt aus