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Die Typen der 725-Jahrfeier

Der Großenhainer Ortsteil hatte ein ereignisreiches Wochenende. Originelle Strohpuppen werden noch eine Weile davon künden.

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© Anne Hübschmann

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Folbern. Alfred Müller war Freileitungsmonteur. In Folbern kennen ihn noch viele. Denn er tauschte Anfang der 60er Jahre im Ort die Straßenlampen aus. Diese Szene hat sein Sohn Frank mit einer Strohpuppe dargestellt. Der 64-Jährige baute dafür extra einen Mast im Garten auf und besorgte sich die Steigeisen für seine Figur. „Das ist gut angekommen“, sagt Frank Müller, der auch Ortschaftsrat ist, stolz. Bei Kutsches wird an Schuhmachermeister Curt erinnert. Der lebte bis 1960. Hinter dieser typisch gekleideten Strohpuppe sind Plakate angebracht mit historischen Fotos des Handwerkers.

Die Folberner Strohpuppen

Sittichverkauf bei Burkhardt Kirschner.
Sittichverkauf bei Burkhardt Kirschner.
Das Pärchen von Matthias und Martina Selter.
Das Pärchen von Matthias und Martina Selter.
Das Pärchen von Familie Gerber.
Das Pärchen von Familie Gerber.
Der Jäger von Familie Besser.
Der Jäger von Familie Besser.
Der Fotograf von Familie Redmond.
Der Fotograf von Familie Redmond.
Der Elektriker von Frank Müller.
Der Elektriker von Frank Müller.
Der Gärtner von Familie Bönisch.
Der Gärtner von Familie Bönisch.
Der Teddy von Familie Kirschner.
Der Teddy von Familie Kirschner.
Familie mit Hund von  Familie Käsler.
Familie mit Hund von Familie Käsler.
Der Müller an der Gabelung im Dorf.
Der Müller an der Gabelung im Dorf.
Ein Bauarbeiter im Dorf.
Ein Bauarbeiter im Dorf.
Ein Strohvogel von Familie Fischer.
Ein Strohvogel von Familie Fischer.
Die Holzhacker von Familie Satke-Schöbel.
Die Holzhacker von Familie Satke-Schöbel.
Ein Pärchen von Familie-Knof.
Ein Pärchen von Familie-Knof.
Ein Pärchen von Lilo und Siegfried Welke.
Ein Pärchen von Lilo und Siegfried Welke.
Curt Kutsche als Strohpuppe.
Curt Kutsche als Strohpuppe.
Die Strohpuppen von Familie Tenner haben alles im Blick.
Die Strohpuppen von Familie Tenner haben alles im Blick.
Stroh-Omi und Sanitäter von Familie Franken.
Stroh-Omi und Sanitäter von Familie Franken.

Über 20 solcher originellen Strohpuppen-Bilder stehen noch immer in Folbern und sollen noch eine Weile an ein ereignisreiches Wochenende erinnern: die 725-Jahrfeier. Zum 700. Ortsjubiläum 1991 brachten die Folberner noch einen Festumzug auf die Beine. Diesmal ließen es die 300 Einwohner etwas kleiner angehen. Der Freitagabend gehörte dem Fußball, wo bei einem kleinen Turnier Folbern den Gästen aus Rostig und Adelsdorf die vorderen Plätze überlassen musste. Am Dorfgemeinschaftshaus wurden zum Jubiläum ein Bäumchen gepflanzt und ein Gedenkstein mit dem Wappen aufgestellt. „Vielen Dank den Unterstützern und Organisatoren dieser Aktion“, so Ortsvorsteherin Hirschnitz.

Bilderausstellung war gut besucht

Bei Vogelschießen, Kaffee und Kuchen saßen die Einwohner mal wieder gemütlich zusammen und schwatzen. Zum Beispiel über die Strohpuppen, die manche schon sehr lange und mit viel Mühe, mache noch kurzfristig zustande gebracht hatten. „Wir hatten die Leute zum Schmücken aufgerufen, das hat auch prima geklappt“, freut sich Cornelia Hirschnitz. Mit viel Ideenreichtum seien die Puppen entstanden.

Dorfgespräch war überdies die Bilderausstellung, die Frank Müller und weitere Frauen vorbereitet hatten. An die 80 Fotos, auch einige historische aus dem Stadtarchiv, waren zu sehen. So konnte man sich noch einmal in die 700-Jahrfeier zurückversetzen. Eine alte Luftaufnahme zeigt Folbern sogar im Jahr 1920. Auch eine Originalurkunde der früheren Folberner Schule ist noch vorhanden. „Weil die Resonanz groß war, werde ich so eine Ausstellung im Winter noch einmal wiederholen“, meint Rentner Frank Müller. Dann will er die Aufnahmen noch besser beschriften. Denn er bekam viele Hinweise, wer auf den Fotos zu sehen ist.

Während die Zeitgeschichte die Erwachsenen in ihren Bann zog, vergnügten sich die Jüngsten auf der Bastelstraße oder ließen sich schminken. Auch dafür hatten sich Verantwortliche im zehnköpfigen Organisationsteam gefunden. Seit Jahresbeginn bereiteten die Ehrenamtlichen das Jubiläum vor. Einige kümmerten sich um das Vogelschießen, bei dem Charlotte Kuhl unter den Kindern neue Schützenkönigin wurde und der gebürtige Folberner Maik Lange bei den Erwachsenen.

Der Folberner Carnevals Verein, der 1977 im Ort gegründet wurde, bestritt das Showprogramm und brachte die Lacher auf seiner Seite. Immerhin hat auch der FCV nächstes Jahr ein Jubiläum, nämlich seinen 40. Geburtstag. Einen kleinen Vorgeschmack gaben die Jecken auf ihre neue Saison, die bekanntlich am 11. 11. in Großenhain beginnen wird. Diesmal dreht sich alles um „Gaudi uff`n Bauernhof“.

Karnevalisten im Gründungsort

Mit der spannenden Auslosung von Tombolapreisen verlief der Sonnabendabend kurzweilig. Der Sonntag begann mit Frühschoppen, musikalisch umrahmt vom Zabeltitzer Spielmannszug. Und auch die Kinder hatten ihre eigene Tombola. „Es war ein gelungenes Wochenende, bei dem Jung und Alt zusammen feierten“, so Ortsvorsteherin Hirschnitz. „Das Organisationsteam dankt den zahlreichen Sponsoren von Geld- und Sachspenden und allen, die bei der Ausgestaltung mithalfen.“