Merken

Die wilden Schneefräser aus dem Osterzgebirge

Die Bärenfelser Feuerwehr lädt zum Wettbewerb und hat viel Spaß. An der Spitze geht es zu wie im richtigen Sport.

Teilen
Folgen
NEU!
© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Bärenfels. Im Altenberger Ortsteil Bärenfels haben die meisten Hausbesitzer eine Schneefräse, schätzt Feuerwehrchef Wieland Sartor. Wenn es schneit wie in den letzten Tagen, ist das ein wichtiges Gerät, um Hof und Gehwege freizuhalten. Aber es kann noch viel mehr. Am Sonnabend waren die Bärenfelser Fräsen auch Sport- und Spaßgeräte. Die Feuerwehr hatte zur zweiten Bärenfelser „Schneefräsen-Challenge“ aufgerufen.

Die „Schneefräsen-Challenge“ in Bildern

Christian Nürnberger gewinnt zum zweiten Mal den Schneefräsen-Wettbewerb.
Christian Nürnberger gewinnt zum zweiten Mal den Schneefräsen-Wettbewerb.
Sarah Sartor geht als einzige Frau mit an den Start.
Sarah Sartor geht als einzige Frau mit an den Start.
Wieland Sartor tritt mit der ältesten Maschine an.
Wieland Sartor tritt mit der ältesten Maschine an.
Heiko Böhme aus Dresden ist der weitestgereiste Teilnehmer.
Heiko Böhme aus Dresden ist der weitestgereiste Teilnehmer.

Das ist genau die richtige Disziplin für die Jahreszeit. Die Fräsen sind zurzeit alle gut in Schwung und auf der Wiese am Kurpark liegt reichlich Schnee. Aber auch hier kommt es wie im großen Sport entscheidend auf das Material an, wenn man an die Spitze will. Das beweist Christian Nürnberger. Der Forstwirt hat sich eine kräftige Maschine mit elf PS gekauft. „Ich räume bei mir und den Nachbarn, und weil ich da den Schnee über die Straße befördern muss, habe ich diese Ausstattung gewählt“, erzählt er. Damit hat er auch die richtige Maschine für den Bärenfelser Wettbewerb, wie das Ergebnis zeigen wird.

Auf den Plätzen spielen die technischen Unterschiede nicht mehr die Rolle. So tritt David Müller mit 5,5 PS an. „Größere Maschinen haben auch mehr Räumbreite. Das gleicht sich dann wieder aus. Die kommen auch nicht schneller voran“, hofft er. Das Fachsimpeln endet, als Rennleiter André Bock die Fahrer und eine Fahrerin auf die Wiese am Bärenfelser Kurpark ruft. Einer nach dem anderen treten sie auf dem 16-Meter-Parcours an. „Auf die Plätze, fertig“ und „Tuut“. Ein Presslufthorn gibt das Startsignal. Die Fahrer müssen es auch hören, wenn ihre Maschinen laut knattern. Mit 48,8 Sekunden schafft Christian Nürnberger mit seinem Boliden die schnellste Zeit. Dahinter kommt Wieland Sartor mit zwei Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Er hat die älteste Technik am Start. Eine tschechische Agrostroj Jicin aus dem Jahr 1980. „Die wurde damals auch hier verkauft. Man kam aber nur über Beziehungen ran. Wie das eben damals so war“, erzählt der Besitzer. Doch das Stück ist unverwüstlich und schnell, wie es wieder gezeigt hat. „Ich habe aber noch eine modernere zu Hause stehen“, verrät Wieland Sartor.

Um Platz drei gibt es sogar ein Stechen. Ulf Morgenstern und Jörg Klaves erreichen die gleiche Zeit. Dann liegt Klaves deutlich vorne. André Bock hält bei jedem Fahrer die Stoppuhr im Auge und die Spur der Fräsen. Das Gras möchte durchschimmern. „So, dass auf der Straße ein Fußgänger sicher gehen kann, so wollen wir es“, sagt er. Aber das schaffen alle. Schließlich gibt es eine Motorschlittenrundfahrt, eine Schneeschaufel und einen Gutschein für die Hotelbar der Stephanshöhe als Preise für die drei Erstplatzierten – und viel Spaß für die mehr als hundert Zuschauer.